Zwerchfellbruch – Hiatusherie im Unterbauch
Bei der Zwerchfellhernie handelt es sich um einen Bruch des Zwerchfells. In der Fachsprache nennt sich die Zwerchfellhernie „Hiatushernie“. Eine Hernie des Zwerchfells bildet sich an der Öffnung im Zwerchfell. An dieser Stelle findet sich der Übergang der Speiseröhre zum Magen. Ein Bruch an dieser Stelle kann entstehen, wenn das umliegende Muskel- und Bindegewebe geschwächt ist. Der obere Teil des Magens stülpt sich bei einem Zwerchfellbruch in den Brustraum hinein. Die Hiatushernie kommt relativ häufig vor und betrifft rund ein Viertel der Bevölkerung. Am häufigsten sind Frauen mit Übergewicht von der Hiatushernie betroffen.
Meist wird die Hiatushernie per Zufall entdeckt, sie verläuft in der Regel unbemerkt. Diagnostiziert wird sie häufig über Symptome, die eher dem Magen-Darmbereich zugeordnet werden wie Sodbrennen, häufiges Aufstoßen oder Schluckbeschwerden, Schmerzen im Brustraum und pfeifende Atemgeräusche.
Zwerchfellbruch hat seine Ursache in schwachem Muskelgewebe
Das Zwerchfell ist ein großer, gespannter Muskel und trennt den Brustraum vom Bauchraum. Die Atmung findet über diesen Muskel statt. Eine Hernie in diesem Bereich, also ein Zwerchfellbruch, kann sich dann einstellen, wenn das Muskelgewebe geschwächt ist. Die Ursachen liegen meist in starkem Druck auf den Bauchraum. Lange andauernder und schwerer Husten wie er beispielsweise bei einer starken Grippe oder gar Bronchitis häufig der Fall ist, kann den Bruch auslösen, aber auch Erbrechen, starkes Pressen beim Stuhlgang oder das Heben schwerer Gegenstände. Auch eine Schwangerschaft kann zu einer Hiatushernie führen. Starkes Übergewicht begünstigt die Bildung eines Zwerchfellbruchs. Ein schwaches Bindegewebe an den entsprechenden Stellen ist immer Voraussetzung für das Entstehen des Bruchs.
Diese Symptome weisen auf Zwerchfellbruch hin
Der Zwerchfellbruch verursacht meistens überhaupt keine Symptome und wird aus diesem Grund über Jahre nicht entdeckt. Kleine Hernien bleiben häufig vollends unbemerkt. Größere Zwerchfellbrüche hingegen können durchaus Symptome verursachen, die jedoch häufig eher dem Magen zugeordnet werden. Häufiges Sodbrennen und regelmäßiges Aufstoßen können Anzeichen einer Zwerchfellhernie sein. Durch den Bruch begünstigt, fließt die Magensäure in die Speiseröhre. Häufig kommt es auch auf die Position an, in der sich der Patient befindet und auf die körperliche Anstrengung, die geleistet werden muss. Wer sich nach vorne überbeugt, begünstigt den Rückfluss der Magensäure und in diesem Fall verschlimmern sich die Beschwerden. Bei starker, körperlicher Anstrengung kommt es zu den gleichen Symptomen. Auch in liegender Position kann die Magensäure wieder zurückfließen und begünstigt die Beschwerden. In eher selteneren Fällen kann sich der Magen verdrehen, wodurch sich Schluckbeschwerden einstellen und ein starkes Völlegefühl. Starke Schmerzen in der Brust können ein Hinweis auf eingeklemmte Gefäße sein. Schluckbeschwerden, Brustschmerzen, eine pfeifende Atmung, starkes und regelmäßiges Sodbrennen können also durchaus Hinweise auf eine Hernie des Zwerchfells sein.
Diagnose Zwerchfellbruch – Diagnostiziert mittels Gastroskopie
Die Diagnosestellung erfolgt über zwei Untersuchungsmethoden. In der Regel erfolgt eine Röntgenaufnahme unter Zuhilfenahme des Kontrastmittels Barium. Dieses Kontrastmittel bedeckt die Schleimhäute im Verdauungsbereich. Die Umrisse zeichnen sich dadurch für den Arzt gut erkennbar ab. Eine zweite Untersuchungsmethode ist die Gastroskopie und die Endoskopie. Hierbei handelt es sich um eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens. Kleine Hernien bedürfen meist keiner besonderen Behandlung. Sehr große Hernien jedoch können zu starken Komplikationen führen. Eine Hiatushernie kann unter Umständen auch so groß werden, dass mehr als ein Drittel des Magens in den Brustraum gestülpt wird. Die Folge ist ein starker Druck auf die Atemorgane, starke Schmerzen in der Brust und häufiges Erbrechen.
Der obere Teil des Magens kann sich einklemmen, wodurch es zu starkem Blutverlust kommt und sich eine Anämie bilden kann. Eine sehr große Hernie verursacht durchaus sehr starke Beschwerden und muss chirurgisch behandelt werden. Durch ständiges Zurückfließen von Magensäure kann sich unter Umständen Speiseröhrenkrebs bilden. Von daher ist eine exakte Diagnose wichtig, um zu erkennen, ob ein operativer Eingriff vorgenommen werden sollte oder ob darauf verzichtet werden kann.
Wie kann ein Zwerchfellbruch therapiert werden?
Bei kleinen Hernien und wenn keine wirklichen Beschwerden vorliegen, ist in der Regel keine Behandlung erforderlich. Sollten Symptome wie Sodbrennen auftreten, wird der Arzt Medikamente dagegen verordnen. Eine Reduzierung des Körpergewichts wird durch die Umstellung der Ernährung erreicht und kann die Symptome lindern. Eine Operation ist nur dann erforderlich, wenn die Hernie besonders groß ist und für Komplikationen sorgt oder wenn die Beschwerden so stark sind, dass Medikamente nur wenig bewirken können. Bei der Operation einer Hiatushernie wird der Magen in den Bauchraum zurückgezogen.
Die Öffnung der Speiseröhre im Zwerchfell wird verkleinert. Die Operation erfolgt durch einen Einschnitt in Brusthöhe des Patienten. Nach der Operation ist ein mehrtägiger Aufenthalt in der Klinik notwendig, bis die Gefahr von Infektionen ausgeschlossen ist und der Patient stabilisiert ist. Die weitere Genesung kann dann in häuslicher Umgebung erfolgen. Nach der Operation einer Hiatushernie sollte der Patient in den kommenden sechs Monaten körperliche Anstrengung aller Art, insbesondere das Heben schwerer Lasten, vollständig vermeiden. Auch Sport sollte nicht betrieben werden, sofern er die Bauchmuskulatur beansprucht. Stattdessen sollten lange Spaziergänge unternommen werden, jedoch darf das Ausruhen in regelmäßigen Abständen nicht vergessen werden. Die Umstellung der Ernährung sollte ebenfalls Bestandteil der Nachsorge und der Genesungsphase sein. Die Ernährung sollte so abgestimmt sein, dass keine Gewichtszunahme erfolgt und der Stuhlgang möglichst weich ist, so dass Pressen beim Stuhlgang nicht erforderlich wird.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung