Als Verbrennung bezeichnet man eine Schädigung oder Zerstörung von Hautgewebe durch große Hitzeeinwirkung.
Die Hitzeeinwirkungen, die zu Verbrennungen führen können, sind:
• offene Flammen
• heiße oder brennende Materialien
• heiße Flüssigkeiten (auch Verbrühung genannt)
• heiße Dämpfe und Gase
• zu starke Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand)
• elektrischer Strom
Kleinere Verbrennungen kommen häufiger vor als schwere großflächige Verbrennungswunden. Unter ca. auf 100.000 Menschen kommt es jährlich durchschnittlich nur bei zwei bis fünf Personen zu schweren Brandverletzungen.
Insbesondere Kleinkinder bis 4 Jahre sind gefährdet. 70% aller Verletzungen werden bei ihnen durch Verbrühungen verursacht. Sie erkunden ihre Umgebung und es ist schnell passiert, dass sie kochendes Wasser vom Herd reißen. Auch zu heißes Badewasser schädigt Kleinkinder. Eltern sollten ihre Kinder nie in zu heißem Wasser baden.
Bei Erwachsenen hingegen kommt es häufig durch unsachgemäßen Feuergebrauch und entzündlichen Flüssigkeiten oder Gasen zu Unfällen mit Brandverletzungen.
Verbrennungsgrade und deren Symptome
Je länger die Haut Kontakt mit der Hitze hat, desto schwerer und größer ist die Verbrennung.
Wie schwer eine Verbrennung ist, lässt sich mithilfe von 4 Verbrennungsgraden einschätzen. Brandwunden unterteilt man also in 4 Stufen, je nachdem, welche Hautschichten beteiligt sind.
Jeder der 4 Grade hat unterschiedliche Symptome. Nachfolgend werden die einzelnen Stufen von Verbrennungen sowie deren spezifischen Symptome vorgestellt.
Verbrennung 1.Grades:
Eine kurze Berührung an der heißen Herdplatte, ein Sonnenbrand oder heißes Fett in der Pfanne: Verbrennungen 1. Grades sind schnell passiert. Diese Form der Brandverletzung ist die schwächste, d.h. nur die oberste Hautschicht (Epidermis genannt) ist betroffen. Die Haut färbt sich rötlich wie bei einem Sonnenbrand und die betroffene Stelle brennt schmerzhaft. Verbrennungen 1. Grades sind oftmals nicht schwerwiegend und verheilen von selbst ohne Narben zu hinterlassen.
Verbrennung 2. Grades:
Verbrennungen 2. Grades entstehen durch Hitzeeinwirkung über 50°C. Dabei wird die oberste Hautschicht „durchbrannt“ und die nachfolgende Lederhaut (Dermis) erleidet ebenfalls Verbrennungen. Es kommt zur Hautrötung und es bilden sich Brandblasen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Der Betroffene empfindet starke Schmerzen. Die Heilung dauert etwas länger als bei Brandwunden 1. Grades. Brandblasen sollte man nur von einem fachkundigen Arzt behandeln lassen. Auch hier kommt es zu keiner Narbenbildung.
Verbrennung 3. Grades:
Bei großer Hitze kann es zu Verbrennungen in allen Hautschichten kommen. Die Hitze durchdringt die oberste Hautschicht, die Lederhaut und das darunterliegende Gewebe. Die Haut verfärbt sich schneeweiß, schwarz oder braun und wirkt trocken. Das tückische an dieser schweren Verbrennungsart: Die enorme Hitze beschädigt auch die Hautnerven, die verletzte Person empfindet daher keinen Schmerz. Die Verletzungen sollten nur von einem Arzt behandelt werden. Die betroffenen Stellen können nur durch eine Hauttransplantation gerettet werden. Das tote Gewebe wird entfernt und durch neues ersetzt.
Verbrennung 4. Grades:
Noch gefährlicher sind Verbrennungen 4. Grades. Die Haut des Betroffenen ist bräunlich-schwarz und verkohlt. Alle Hautschichten wurden stark geschädigt und der Verletzte empfindet keinen Schmerz. Die betroffenen Körperteile sind abgestorben und müssen amputiert werden.
Lebensgefährlich wird es, wenn 15% der Körperoberfläche verbrannt sind. Bei Kindern wird es schon ab 10% kritisch.
Die richtige Behandlung von Verbrennungen
• Bei Verbrennungen sollte man die Betroffene Person zu aller erst von der Hitzequelle entfernen. Brennende Kleidung sofort mit Wasser löschen.
• Die Brandwunden sollten schnellstmöglich mit lauem bis kühlem, klaren und fließenden Leitungswasser gekühlt werden, um die Schmerzen zu lindern und ein Ausbreiten der Hitze zu verhindern
• Auf gar keinen Fall sollte Eis oder zu kaltes zur Kühlung verwendet werden, denn sonst kann der Betroffene unterkühlen und sich sein Zustand noch verschlechtern.
• Solange mit Wasser kühlen bis der Schmerz nachlässt – und nur mit Wasser kühlen. Die Wunde niemals mit Hausmitteln oder Salben versorgen.
• Bei leichten Verletzungen kann man die Haut mit sterilen Verbänden abdecken und der betroffenen Person Schmerzmittel geben.
• Bei schweren Verbrennung sollte auf jeden Fall sofort der ärztliche Hilfe geholt werden.
• Eingebrannte oder verkohlte Kleidung nicht entfernen.
• Auf den Zustand des Opfers (auf Schockzustand achten, Bewusstsein und Atmung prüfen) achten und es beruhigen.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung