Thrombose

Thrombose

Thrombose – Verstopfte Blutgefäße und Blutgerinnsel

Wenn ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß verstopft, dann spricht man von einer Thrombose. Hiervon sind meist die tiefen Beinvenen betroffen, in den oberflächlichen Venen ist die Gefahr sehr gering, dass sich hier ein Thrombus löst. Kommt es in den tiefen Beinvenen jedoch dazu, kann das Blutgerinnsel mit dem Blutstrom zur Lunge gelangen und hier die Lungenarterie verstopfen. Hierbei entsteht eine Lungenembolie. Blutgerinnsel können sich aber nicht nur in den Beinvenen, sondern durchaus auch in den Herzhöhlen bilden. Insbesondere Vorhofflimmern kann für die Bildung von Thromben in den Herzhöhlen verantwortlich sein. Hier kann Schlaganfall die Folge sein.

Vielfältige Ursachen bewirken eine Thrombose

Die Entstehung von Thrombose wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Veränderungen der Gefäßwand (Arteriosklerose, Krampfadern etc.), und die Verlangsamung des Blutflusses sind wesentlich an der Entstehung von Thrombose beteiligt. Ein weiterer Risikofaktor ist die Veränderung der Blutzusammensetzung. Bei Frauen stellt auch die Einnahme der Pille (Östrogenpräparate allgemein), insbesondere in Kombination mit Rauchen ein erhöhtes Risiko dar.

Die häufigsten Anzeichen einer auftretenden Thrombose, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, sind dabei meist:

  • die Zyanose – eine blaue Verfärbung – der Haut,
  • Fieber samt Erhöhung der Herzfrequenz,
  • Schmerzgefühl bei Kompression der Beine,
  • hervortretende Venen auf der Haut.

Die Symptome und die Beschwerden einer Thrombose erkennen

Eine Thrombose, die in den tiefen Beinvenen entsteht, äußert sich kaum durch Beschwerden. Zu den Symptomen zählen hier schwere, angeschwollene Beine, und Schmerzen in den Waden, wobei die Beschwerden nach Hochlegen der Beine beinahe völlig verschwinden. Dagegen ist eine Thrombose, die in den oberflächlichen Venen entsteht, äußerst schmerzhaft. Die Venen erscheinen als dicke, rote Stränge unter der Hautoberfläche. Diese Art der Thrombose ist jedoch mehr oder weniger harmlos, obwohl diese sehr schmerzhaft ist. Ebenso selten und ebenso schmerzhaft empfindet man es, wenn in den Armvenen ein Blutgerinnsel gebildet wird. Auch hier erscheinen die Venen als dicke, rote Stränge unter der Hautoberfläche sicht- und tastbar.

Diagnose einer Thrombose durch den Facharzt

Für eine einwandfreie Diagnose bei Thrombosen stehen den Ärzten einige Methoden zur Auswahl. Am häufigsten wird eine Röntgenuntersuchung unter Kontrastmittelgabe durchgeführt. Hier kann man die Blutgerinnsel lokalisieren. Hierbei wird das Kontrastmittel in die Beinvenen gespritzt. Die Untersuchung selbst ist schmerzlos. Auch die Methode der Dopplersonographie (eine spezielle Ultraschalltechnik), sowie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens kommen als Untersuchungsmethode infrage. Besteht der Verdacht, dass sich ein Blutgerinnsel in den Herzhöhlen gelöst hat, so wird eine transösophageale (zu Deutsch: Durch die Speiseröhre) Echokardiographie, besser bekannt, als Schluckecho, durchgeführt. Blutgerinnsel lassen sich nun mal am besten durch Bildgebende Verfahren diagnostizieren und lokalisieren. Während das Vorhandensein bestimmter Gerinnungseiweiße keine Garantie für eine Thrombose ist, ist das Fehlen derselben eine Garantie, dass eine Thrombose ausgeschlossen werden kann.

Bei der Therapie werden in der Regel zwei Ziele verfolgt. Zum einen gilt es, den Thrombus aufzulösen und das Blutgefäß wieder durchgängig zu machen. Kleinere Blutgerinnsel lassen sich mit Medikamenten auflösen, größere Thromben müssen operativ entfernt werden. In besonders kniffligen Fällen ziehen die Chirurgen in Erwägung, die betroffene Strecke zu überbrücken (Bypass). Zum anderen gilt es, die Bildung von neuen Blutgerinnseln zu unterbinden. Hierfür ist eine Therapie von mindestens 6-7 Monatiger Länge vorgesehen. In einigen Fällen bedarf es jedoch einer lebenslangen Therapie. Als Medikament kommt hier z.B. Heparin infrage. Das Mittel wirkt sich auf die Blutgerinnung aus. In der häuslichen Therapie werden statt Heparin andere Blutgerinnungshemmende Mittel verordnet. Bei Patienten, bei denen Thrombosen trotz Therapie wiederholt auftreten, kann der Einsatz von Cava-Schirmen (eine Art Sieb, das in die Hohlvene eingebracht wird) in Erwägung gezogen werden.

Verlauf und Folgen einer Thrombose in der Lunge

Thrombose ist eine Art „Wiederholungstäter“. Bei jedem Patienten, der bereits eine Thrombose hinter sich gebracht hat, besteht das Risiko einer erneuten Thrombose. Soviel zur Prognose. Eine Thrombose, also die Verstopfung selbst verläuft meist ohne Komplikationen. Schwerwiegende Folgen kann es jedoch haben, wenn sich das Blutgerinnsel löst und mit dem Blutstrom in die Lunge, oder in das Gehirn gelangt. Schlaganfall und Lungenembolie sind die Folgen, häufig verlaufen diese auch tödlich. In seltenen Fällen können die Thromben von Bakterien befallen sein. Hier gilt es besonders schnell zu handeln, da sonst die Gefahr einer Sepsis besteht. Nach einer Thrombose kann es zu einem so genannten postthrombotischen Syndrom kommen. Die Entstehung von Krampfadern, Ödemen, Hautentzündungen und Geschwüren wird dadurch begünstigt.

Einer Thrombose kann man effizient vorbeugen

Thrombose kann man vorbeugen, indem man auf seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten achtet. Übergewicht gilt es zu vermeiden, wer bereits Übergewicht hat, sollte versuchen einige Pfunde loszuwerden. Für Frauen gilt: Pille UND Rauchen sind fast eine Garantie für die Entstehung von Thrombose. Am besten das Rauchen ganz aufgeben. Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und Ausdauersport sorgen für gesunde Gefäße und so für eine gute Gesundheit. Gegen die genetische Veranlagung kann man zwar nichts unternehmen, doch man kann für seine eigene Gesundheit einiges tun. Thrombosen können nach einer Operation entstehen. Deshalb gilt: Auch nach einer Operation sollte man sich bemühen, so schnell wie möglich das Bett wieder zu verlassen und sich zu bewegen. Blutgerinnungshemmende Mittel beugen der Neubildung von Thromben vor. Diese sind verschreibungspflichtig und werden in der Regel erst nach einer Thrombose verordnet.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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