Selen

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Selen – Zur Entgiftung unseres Körpers unverzichtbar

Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das man mit der täglichen Nahrung aufnehmen muss. Selen kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden, auch in der Natur kommt Selen in seiner reinen Form nur äußerst selten vor, vielmehr in Verbindung mit Schwefel. Im Körper kommt Selen überwiegend in den Nieren, in der Leber, der Muskulatur und im Skelett vor. Selen erfüllt im Körper zahlreiche wichtige Aufgaben. Dabei ist Selen nicht nur Bestandteil vieler Enzyme, sondern ist an der Entgiftung des Körpers maßgeblich beteiligt. Auch, wenn der Körper nur geringste Mengen von Selen benötigt, so ist die regelmäßige Zufuhr überaus wichtig. Selen ist neben der Entgiftung auch für unser Immunsystem und den Stoffwechsel unverzichtbar. Selen unterstützt unseren Körper in seiner Widerstandskraft gegenüber Umwelteinflüssen, Stress und Krankheiten. Selen werden wahre Wunderkräfte zugeschrieben, wenn es um den Kampf gegen Krebs geht. Unsere Nahrungsmittel sind relativ arm an Selen, deshalb ist es empfehlenswert, zusätzlich Fertigpräparate einzunehmen, allerdings nicht ohne vorher die Einwilligung eines Arztes eingeholt zu haben. Selenmangel ist in Deutschland und in vielen weiteren Industrieländern keine Seltenheit.

Der tägliche Bedarf an Selen

Selen ist ein Spurenelement, das dem Körper täglich nur in winzigen Mengen zugeführt werden muss. Ab dem 16. Lebensjahr hat ein gesunder Mensch einen Tagesbedarf von 30-70µg. Dabei ist es egal, ob man 16, 25, oder 65 ist, auch das Geschlecht spielt hier keine Rolle. Männer, wie Frauen benötigen dieselbe Tagesdosis. Wenn der Körper optimal mit Selen versorgt wird, so hat man gute Chancen, nicht an Krebs zu erkranken, allerdings fehlen hier noch Studien, um diese spezielle Wirksamkeit wissenschaftlich zu belegen. Ein erhöhter Bedarf kann durchaus gegeben sein, vor allem gilt dies für Schwangere, ältere Menschen, Patienten mit Krebserkrankungen und für Raucher.

Nahrungsmittel, die Selen enthalten

Selen gilt als eines der Spurenelemente, das man auch im Rahmen einer gesunden Ernährung nur selten in ausreichender Menge zuführen kann. Der Grund dafür liegt darin, dass unsere Nahrungsmittel relativ wenig Selen enthalten. Nach Absprache mit einem Arzt kann man also durchaus regelmäßig zu Fertigpräparaten greifen. In folgenden Nahrungsmitteln ist Selen enthalten, diese sollten unbedingt Teil des Speiseplans sein.

  • Fisch
  • Meeresfrüchte
  • Fleisch
  • Innereien (Leber etc.)
  • Getreide und Getreideprodukte
  • Sesamkerne
  • Milch
  • Nüsse
  • verschiedene Gemüsesorten

Selen wird an Eiweiß gebunden und so aus der Nahrung aufgenommen.

Selenmangel in Deutschland keine Seltenheit

Selen aus der Nahrung aufzunehmen ist eine Notwendigkeit, dennoch gibt es nur relativ wenige Nahrungsmittel, die einen guten Selengehalt aufweisen können. Aus diesem Grund kommt in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern Selenmangel relativ häufig vor. Bei eiweißarmer Ernährung kann rasch Selenmangel auftreten, da Selen nur an Eiweiß gebunden aufgenommen wird. Selen kommt in Erdreich vor, wenn auch nur in relativ geringer Konzentration. Doch Tierfutter wird häufig Selen beigemischt. Aus diesem Grund sind tierische Nahrungsmittel reicher an Selen, als andere Lebensmittel, vor allem gilt dies für Gemüse, das in selenarmen Böden angebaut wird. Selenmangel macht sich auf verschiedene Arten bemerkbar.

Die Symptome sind nicht immer eindeutig als die eines Selenmangels zu erkennen, aufgrund ihrer Vielfalt. Bei einem Selenmangel steigt vor allem die Anfälligkeit gegenüber bakteriellen Infektionen. Verringerte Fruchtbarkeit und Wachstumsstörungen sind ebenfalls Folgen von Selenmangel. Das Immunsystem ist ein sehr empfindliches System im menschlichen Körper. Es reagiert überaus sensibel auf Schwankungen der Selenwerte. Bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel die Keshan-Krankheit, eine Erkrankung des Herzmuskels, oder die Kashin-Beck-Erkrankung (eine Gelenkerkrankung) sind auf Selenmangel zurückzuführen. Weitere Symptome können sein: weiße Flecken auf den Fingernägeln, stumpfe, matte, und dünne Haare. Ein geringfügiger Selenmangel macht sich meist nur bemerkbar, wenn gleichzeitig auch ein Vitamin-Mangel vorhanden ist.

Selenüberschuss, Selenvergiftung

An und für sich tritt eine Selenvergiftung äußerst selten auf. Eine akute Vergiftung mit Selen kann vorkommen, wenn zuviel Selen aufgenommen wird, z.B. übermäßiger Konsum von selenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln. Zwar kann eine akute Selenvergiftung auch durch Einatmen von Selenwasserstoff auftreten, kommt dies jedoch recht selten vor. Selen kommt in seinen Verbindungen häufig vor, die unzähligen Verbindungen erlauben leider nicht, ein allgemein geltendes Bild von einer Selenvergiftung zu machen. Eines haben alle Selenvergiftungen jedoch gemeinsam. Der Atem der Menschen, die an einer Selenvergiftung leiden, riecht stark nach Knoblauch. Zu den weiteren Symptomen zählen Kopfschmerzen, Haarausfall, und Veränderungen der Nerven (Empfindungsstörungen). Die Folgen einer Selenvergiftung gestalten sich ebenso vielfältig, die die Ursachen einer Selenvergiftung. Leberzirrhose, Herzmuskelschwäche sind zwei der Erkrankungen, die nicht selten auf eine Selenvergiftung zurückgeführt werden.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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