Rosazea – Krankheitsbedingte Hautrötungen im Gesicht und am Körper
Natürliches Wangenrot oder eine flüchtige Gesichtsröte, die nach hektischen Aktionen oder Wärme hervorgerufen wird, kennen wir von unseren Mitmenschen und ordnen das entsprechend ein. Verschwinden diese Gesichtsrörungen nicht oder treten sie zu oft auf, kann der Verdacht auf die Hauterkrankung Rosazea fallen. Jeder Reiz, der auch bei gesunden Menschen eine Wirkung hinterlässt, überzieht das kranke Gesicht mit einem Flush.
Heißes oder kaltes Wasser, übermäßige körperliche Anstrengung, scharf gewürzte Speisen, ein Glas Wein, Hektik oder Stress genügen, die Haut aufblühen zu lassen. Die Flush erscheinen öfters und verursachen dadurch die Erweiterung der Äderchen an Nase und Wangen. Je weiter sie sich ausdehnen, um so rot sieht das Gesicht aus. Zu allem Übel brennt, juckt oder sticht die Haut an den betroffenen Stellen. Je öfter die Flushs auftreten, um so weniger haben die Äderchen Zeit, sich zusammen zu ziehen. Dazu kommt manchmal ein Hitzegefühl.
Das wäre das erste Stadium der Rosazea. Es kann schlimmer kommen, denn die Rosazea bleibt meist in diesem Stadium nicht stehen. Kommen noch Pusteln und eitrige Blässchen dazu, ist bereits Stufe Zwei erreicht. Das Schlimme ist, dass die Rosazea hier mit einer Akne verwechselt wird. Die Pusteln bestehen, aber verschwinden auch nach Wochen wieder. Dann tauchen sie wieder auf.
Wird sie nicht behandelt, klettert Rosazea auf die dritte Stufe. Große, entzündliche Knoten und Bindegewebswucherungen befallen die Nase, seltener Kinn, Stirn und Ohren. Die Wucherungen sehen aus wie Knollen (Knollennase), meist bei Männern auftretend.
Rosazea Behandlung in fachgerechte Hände geben – so behandelt der Hautarzt
Die Ursachen der Rosazea sind nicht geklärt. Meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr beginnt sie häufig bei Frauen. Betroffene reagieren auf normale Hautreize überempfindlich und haben eine Veranlagung zur Erweiterung der Gesichtsäderchen. Meist spielen oxidativer Stress und freie Sauerstoffradikale eine große Rolle. Der oxidative Stress entsteht bei starker körperlicher oder psychischer Anspannung. Sauerstoffradikale reichern sich in den Zellen an, wenn die Radikal-Entgiftungsenzyme nicht arbeiten. Rosazea-Patienten fehlen ein wenig von einem bestimmten Anti-Radikalenzym.
„Kupferfinnen“ oder „Rotfinnen“ sind die deutschen Bezeichnungen für diese Krankheit, die früh behandelt werden sollte. Vor allem sollte man damit zu einem Hautarzt gehen und die kranke Haut einer Behandlung unterziehen. Rosazea kann nicht geheilt werden, aber mit gezielten, den Stadien entsprechenden Behandlungen und einem angepassten Lebensstil kann vielen Patienten gut geholfen werden. Gefährlich ist diese Krankheit nicht, aber psychisch belastend.
Einfache Hautrötungen werden mit gezielter Basispflege und dem Vermeiden von allgemeinen Auslösern behandelt. Erweiterte Äderchen können mit einem Laser verätzt werden. Verschreibungspflichtige Medikamente kommen lokal zum Auftragen auf die Haut zum Einsatz, aber auch als Medikament zum Einnehmen. In schweren Fällen helfen auch kleinere, operative Eingriffe.
Die Rosazea äußerlich mildern – Antibiotika, Cremes oder Salben können helfen
Zur äußerlichen Behandlung gehören Antibiotika, Cremes oder Salben. Azelainsäure ist als Gel offiziell zur Behandlung der Rosazea zugelassen. Auch Tetrazykline, Erythromycin und Clindamycin sind Antibiotika, die für äußere Anwendung geeignet sind. Tabletten helfen kurzfristig gegen Entzündungen und Eiterpusteln als Antibiotika. Bei schwerer Rosazea-Form ist Isotretionin wirksam – ein Abkömmling von Vitamin A. Operationen werden an der „Knollennase“ vorgenommen, die Wucherungen werden durch Vereisung und elektrochirurgische Abtragung oder durch Verdampfung per Laser abgetragen.
Laser und intensiv gepulste Lichtquellen sind eine weitere Alternative, gegen Rosazea anzutreten. Laser wirkt sehr gut gegen erweiterte Äderchen. Zweiteres arbeitet ähnlich, dringt aber nicht so tief in die Haut ein. Für beide Anwendungen benötigt der Patient mehrere Sitzungen. Nachteil: Laserbehandlungen werden immer noch nicht von den Krankenkassen übernommen.
Mit der richtigen Pflege und dem Meiden von Hautreizungen im Gesicht sind Rosazea-Symptome zu lindern.
Das Gesicht muss sanft gepflegt, milde Reinigungsprodukte und Hautpflegeprodukte sollten verwenden werden, vorrangig solche aus der Apotheke. Das Gesicht darf nach der Reinigung nur abgetupft werden. Im Sommer ist ein hoher Lichtschutzfaktor zu verwenden, gut geeignet sind Produkte mit Mineralpigmenten wie Titandioxid oder Zinkoxid. Rötungen können auch mit speziellen Kosmetika abgedeckt werden. Männer sollten Nassrasuren meiden, auch sind kortikoidhaltige Cremes und Salben nicht zu empfehlen.
Die Sauna, die Wunderwaffe gegen fast alle Krankheiten, kann genutzt werden, aber damit sollte man nicht übertreiben, ebenso mit körperlichen Anstrengungen. Allgemeiner Stress, zu viel Alkohol, pralles Sonnenlicht, heiße und scharfe Speisen sind Partner der Rosazea, denen man eher mit Abstinenz begegnen sollte. Im Internet findet man Selbsthilfegruppen oder Rat bei wissenschaftlichen Kompetenzzentren.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung