Restless Legs Sydrom – Was versteht man darunter?
Das Restless Legs Syndrom zählt zu den neurologischen Erkrankungen, die sich durch einen unbändigen Bewegungsdrang in den Beinen auszeichnet. Restless Legs bedeutet direkt übersetzt „ruhelose Beine“. Unter dem Restless Legs Syndrom werden Missempfindungen in den Beinen verstanden, die den Betroffenen das Leben schwer machen. Die Beschwerden werden als Kribbelgefühl oder einem ziehenden und reissenden Schmerz beschrieben. Obwohl sich die Schmerzen durch das Bewegen der Beine nur für sehr kurze Zeit lindern lassen, verspüren die Betroffenen einen kaum zu unterdrückenden Bewegungsdrang. Dieser Drang hat wohl zur Namensgebung der Erkrankung beigetragen. Die Beschwerden treten am Abend und in der Nacht auf, wenn der Betroffene zur Ruhe kommt. In Deutschland leiden zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung unter dem Restless Legs Syndrom, wobei ältere Frauen am häufigsten betroffen sind.
Krankheitsursache des Restless Legs Sydrom
Bislang konnte die genaue Krankheitsursache des Restless Legs Syndroms noch nicht geklärt werden. Es wird vermutet, dass eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels im Gehirn die Ursache für die Beschwerden ist. Dopamin ist an der Erregungsleitung an den Nervenzellen beteiligt. Bei 40-80% aller Beteiligten treten die Beschwerden bei mehreren Familienmitgliedern auf. Hierfür wird eine genetische Veränderung einiger Chromosomen verantwortlich gemacht. Die Beschwerden treten verstärkt in der Schwangerschaft sowie bei hormonellen Störungen auf. Ebenso hat Eisenmangel einen ungünstigen Einfluss auf das Restless Legs Syndrom. Diabetiker, die aufgrund geschädigter Nerven unter Missempfindungen leiden, sind ebenfalls häufiger von unruhigen Beinen betroffen.
Beschwerdebild
Kennzeichnend für das Restless Legs Syndrom ist ein unbändiger Bewegungsdrang der Beine, der durch unangenehme Missemfindungen ausgelöst wird. Die Beschwerden treten besonders häufig in den Unterschenkeln auf. Nur sehr selten sind Arme oder andere Körperteile betroffen. Die Schmerzen beginnen in der Ruhestellung, wenn sich der Betroffene hinsetzt- oder legt. Durch das Bewegen der Beine verschwinden die Missempfindungen für kurze Zeit. Das Restless Legs Syndrom hindert die Betroffenen am Einschlafen und sorgen dafür, dass der Betroffene schlecht durchschlafen kann.
Diagnosestellung
Die Diagnose des Restless Legs Syndrom kann lediglich aufgrund der Beschwerden nachgewiesen werden. Eine Blut- und Urinuntersuchung dient lediglich zum Ausschluss anderer Erkrankungen.
Behandlungsmaßnahmen der Erkrankung
Manchmal kann die Ursache des Restless Legs Syndroms beseitigt werden. Ist beispielsweise Eisenmangel die Ursache für die unruhigen Beine, kann eine Medikation mit Eisentabletten für eine Besserung sorgen. Treten die Beschwerden während der Schwangerschaft auf, ist abzusehen, das sie nur vorübergehend vorkommen. Seit einigen Jahren wird das Restless Legs Syndrom mit Medikamenten behandelt, die aus der Parkinson- und Epilepsie-Behandlung bekannt sind. Bei sehr starken Schmerzen werden manchmal opiathaltige Medikamente verschrieben. Vor Therapiebeginn sollten immer die Beschwerden mit den möglichen Nebenwirkungen der Medikamente abgewogen werden.
Verlauf der Erkrankung
Bei den meisten Betroffenen verläuft das Restless Legs Syndrom schleichend mit fortschreitender Verschlechterung der Beschwerden. Aus diesem Grund ist bei einem Großteil der Patienten erst in höherem Alter eine Therapie nötig. Das Restless Legs Syndrom hat keinen Einfluss auf die Lebenserwartung eines Menschen und verursacht keine bleibenden Schäden.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung