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Niedriger Blutdruck

Niedriger Blutdruck

Niedriger Blutdruck bei Kreislaufbeschwerden – Warnzeichen des Körpers

In den Arterien wird ein vom Herzen ausgehender Druck erzeugt, der als Blutdruck bezeichnet wird. Sowohl mit Lebensalter, wie auch schon im Verlauf eines Tages, verändert sich dieser Blutdruck in den Arterien. Kurzfristige Veränderungen nach unten oder nach oben sind normal, soweit diese nicht ein bedenkliches Ausmaß annehmen. Ist der Blutdruck auf Dauer unterhalb der als normal deklarierten Werte, so verdient er Beachtung. Das trifft besonders beim hohenBlutdruck zu, der auf Dauer ein ernsthaftes Krankheitsrisiko darstellt.

Von einem hohen Blutdruck als Risikofaktor wird bereits gesprochen, wenn der diastolische Druck 90 mmHg (Millimeter auf der Quecksilbersäule) und der systolische Druck über 140 mmHg liegt. Von einem niedrigen Blutdruck wird gesprochen, wenn der systolische Wert unter 105 mmHg und der diastolische Wert unter 60 mmHg sinkt. Bei einem niedrigen Blutdruck besteht keine Gefahr dauerhafter Gefäßschädigung, daher wird ihm allgemein kein direkter Krankheitswert zugemessen. Dennoch muss er in bestimmten Fällen Beachtung bei der medizinischen Untersuchung finden.

Ursachen und Probleme, die zu niedrigem Blutdruck führen

Ein sehr niedriger Blutdruck, Hypotonie, kann zeitweilig auftreten oder ein dauerhafter Zustand sein. Besteht der niedrige Blutdruck bei einem Menschen generell, so verursacht er kaum Beschwerden. Die Neigung dazu kann erblich sein. Besonders neigen pubertierende Jugendliche zum niedrigen Blutdruck, sehr schlanke Frauen, schwangere Frauen, sehr hagere alte Menschen. Bei den Jugendlichen sind eher Mädchen als Jungen betroffen, insgesamt eher Frauen als Männer. Zu sehr starkem Abfall des Blutdrucks kann es bei Essstörungen wie der Magersucht oder der Bulimie kommen.

Der niedrige Blutdruck ist zwar nicht bedenklich hinsichtlich von Folgeerkrankungen, er kann jedoch – besonders bei sonst normalen Werten – auf Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Herzinsuffizienz oder auch Störungen der Funktion der Schilddrüse hinweisen. Sowohl beim dauerhaft niedrigen Blutdruck, wenn dieser unter gewohnte Werte sinkt, sowie in Fällen, in denen sich ein Blutdruck stark nach unten verändert, kann es zu Schwindelattacken kommen bis zur Ohnmacht. Die Betroffenen leiden oft unter Augenflimmern, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Antriebsschwäche und Ohrensausen.

Die Ursache liegt darin, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Zu einem starken und bedenklichen Blutdruckabfall kann es in der Folge von Unfällen, schweren körperlichen Verletzungen und während oder nach einer Operation kommen. Fällt in solchen Fällen der Blutdruck sehr schnell und plötzlich ab, so kann ein Kollaps die Folge sein, der unbedingt der Behandlung bedarf. Bei leichteren Störungen des allgemeinen Befindens bei niedrigem Blutdruck sind Medikamente nicht erforderlich. Hier helfen Hausmittel. Werden die Beschwerden jedoch dauerhaft, beeinträchtigen sie den Patienten erheblich, wie häufige Ohnmachtsanfälle oder schwere Schwindelattacken, so sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Der extrem absinkende Blutdruck kann auf eine andere Erkrankung hinweisen. Auch einige Medikamente können zum Absinken des Blutdrucks führen und müssen gewechselt werden.

Was gegen einen niedrigen Blutdruck zu tun ist

Der niedrige Blutdruck, der während aller Lebensjahre besteht, somit auf einer Veranlagung oder der körperlichen Verfassung eines Menschen beruht, kann unbeachtet bleiben. Lediglich wenn er auf extreme Werte absinkt und erhebliche Beschwerden verursacht, sollte auf eine andere Grunderkrankung hin eine Diagnostik durchgeführt werden. Behandelt wird dann die jeweils diagnostizierte Erkrankung, nicht aber der niedrige Blutdruck selbst.

Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck sollten sich viel bewegen. Besonders Bewegung an der frischen Luft ist wichtig. Der Aufenthalt in schlecht belüfteten oder zu heißen Räumen wird oft als besonders beeinträchtigend empfunden. Wechselduschen sind ebenfalls hilfreich. Während des Arbeitstages kann es helfen, mehrmals warmes und kaltes Wasser im Wechsel über die Unterarme laufen zu lassen. Beim Aufrichten nach dem Bücken oder Hocken und beim morgendlichen Aufstehen kann es zur so genannten Blutleere im Gehirn kommen. Solche Bewegungen sollten langsam ausgeführt werden, dann bleibt der Schwindel aus. Vor allem sollte viel getrunken werden, vornehmlich Mineralwasser und ungesüßter Tee.

Übertriebene und einseitige Diäten sollten vermieden werden. Eine gesunde Ernährung mit viel Frischkost tut auch allen Gefäßen gut und verbessert die Blutdruckwerte bei Hochdruckpatienten, wie bei Menschen mit Niedrig-Blutdruck. Besonders bei jungen Mädchen, die häufig unter Schwindel leiden und gleichzeitig stark an Gewicht verlieren, sollte auf eine beginnende Magersucht geachtet werden.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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