Mundgeruch – Unangenehmes Symptom mit vielen Auslösern
Mundgeruch ist eine Erscheinung, von der sehr viele Menschen zumindest zeitweilig betroffen sind. Einige leiden aber auch dauerhaft unter diesem unangenehmen Geruch, der mit der Atemluft aus der Mundhöhle kommt.
Definition und Klassifikation des Mundgeruchs
Bei Mundgeruch handelt es sich um flüchtige Schwefelverbindungen, die durch die Zersetzung von Nahrungsmitteln mittels Bakterien im Mund, aber auch durch totes Gewebe entstehen können. Medizinisch wird Mundgeruch auch als Halitosis oder Foetor ex ore bezeichnet, im ICD 10 ist er unter der Nummer R19.6 klassifiziert.
Ursachen für Mundgeruch sind vielfältig
Viele Menschen ordnen den unangenehmen Geruch sofort einer falschen Zahnhygiene zu, was aber leider nicht immer der Fall ist. Oftmals handelt es sich auch um eine Folge anderer Erkrankungen, die von Dauer sein kann, wenn gegen die Grunderkrankung nichts unternommen wird. Deshalb sollte man diesem Geruch, der nicht auf bestimmte Lebensmittel oder sonstige bekannte Ursachen zurück zu führen ist, sofort versuchen zu ermitteln, woher der er kommt, um schnell mit einer Behandlung beginnen zu können. Zudem liegen die Ursachen für Mundgeruch auch nicht zwingend im Bereich des Mundes, oftmals sind auch Krankheiten im Bereich der Lunge oder des Magens die Ursache für einen üblen Geruch in der Atemluft.
Die Ursachen für Mundgeruch können sowohl lokal als auch systematisch sein, das heißt, sie sind entweder direkter Auslöser oder der Mundgeruch ist eine Begleiterscheinung durch eine andere Erkrankung. Zu den lokalen Ursachen für Mundgeruch gehören dabei zum Beispiel:
- Eine mangelnde Zahn- oder Zungenhygiene
- Karies oder Wurzelreste im Mund
- Essensrückstände, der Genuss von Alkohol und Nikotin
- Entzündungen im Bereich der Mundschleimhaut oder am Zahnfleisch
- Ein trockener Mund
- Parodontitis und parodontale Taschen
- Infektionen im Raum von Mund, Rachen und Nase
- Maligne Tumore
Systematische Ursachen für Mundgeruch hingegen liegen vor bei:
- Allgemeinerkrankungen wie Nierenversagen, Leberzirrhose und Diabetes
- Durch bestimmte Nahrungsmittel und Genussmittel sowie der Einnahme von schwefelhaltigen Medikamenren
Mundgeruch feststellen – dagegen vorgehen
Mundgeruch selbst festzustellen ist eigentlich nicht möglich, da man ihn selbst nicht riechen kann. Allerdings gibt es inzwischen kleine Geräte für einen Atemtest, die Klarheit bringen. Zudem bietet die Medizin natürlich verschiedene Methoden, um Mundgeruch festzustellen. Dies ist zum Beispiel durch eine Gaschromatographie möglich. Außerdem kann man selbst auch einen Schnelltest durchführen, indem man seinen Handrücken ableckt und die Speichel trocknen lässt, danach kann man am Handrücken riechen, um einen schlechten Geruch erkennen zu können.
Behandlungsmöglichkeiten bei Mundgeruch
Mit Mundgeruch muss man heute zum Glück nicht mehr leben, denn dieser ist natürlich alles andere als angenehm. Um etwas gegen Mundgeruch zu unternehmen, wenn er durch eine Allgemeinerkrankung verursacht wird, reicht meist eine Behandlung dieser Erkrankung. Begleitend hierzu kann man aber natürlich nicht davon ausgehen, dass der er sofort mit Beginn der Behandlung verschwindet, allerdings kann man ihn dann durchaus symptomatisch behandeln, indem man vermehrt darauf achtet seine Mundhygiene entsprechend zu betreiben und auch das eine oder andere Hausmittel kann dann eine gute Lösung sein, um die Zeit bis zur Genesung zu überbrücken. Außerdem kann es helfen viel zu trinken, insbesondere der Genuss von Schwarztee kann hilfreich sein, da dieser Stoffe enthält, durch die weniger Plaque gebildet wird. Eine ausreichende Mundhygiene, die Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen mit Salbeitee tragen außerdem dazu bei, die Entstehung von Mundgeruch zu verhindern oder diesen zu behandeln, wenn er bereits entstanden ist. Viele Menschen versuchen gegen den Geruch anzugehen, indem sie Bonbons lutschen oder Kaugummi kauen, die Wirkung solcher Mittel ist aber oftmals nur von kurzer Dauer, vor allem aber lösen sie das Problem nicht, sondern können es sogar noch verstärken, da insbesondere Bonbons Zucker enthalten, der die Entstehung von Mundgeruch noch vergünstigen kann.
Bei einem vorübergehenden Auftreten, der durch den Genuss von Knoblauch oder Tabakwaren hervorgerufen wurde, kann es natürlich durchaus ausreichen, einfach zu warten, bis die Stoffe, die den Geruch verursachen wieder aus der Atemluft verschwunden sind, allerdings fühlt man sich mit schlechtem Atem einfach nicht wohl in seiner Haut und in bestimmten Situationen muss man auch einfach schnell etwas gegen den Geruch unternehmen. In solchen Fällen finden sich in der Hausapotheke verschiedene Möglichkeiten, den Geruch schnell zu vertreiben. Eine Möglichkeit ist es zum Beispiel Salbei Blätter zu kauen oder einen Salbei Tee zu trinken, der den Geruch schnell wieder verschwinden lässt. Auch Kamille oder Zitrone kann verwendet werden, wenn man den üblen Geruch schnell loswerden möchte.
Wer Minze im Haus hat, kann zudem auch Minzblätter kauen, die eine deutlich bessere Wirkung haben als Kaugummi und Co, vor allem aber auch keinen Zucker enthalten, wobei der Duft von richtiger Minze auch länger anhält als ein künstliches Produkt. In den meisten Fällen kann man einen solchen vorübergehenden Mundgeruch auch einfach beseitigen, indem man sich die Zähne putzt oder den Mund gründlich ausspült, was aber natürlich nur dann möglich ist, wenn man seine Zahnpflegeutensilien gerade zur Hand hat. Auch während der Behandlung einer Grunderkrankung, die als Ursache für den Mundgeruch verantwortlich ist kann man diese kleinen Hausmittel anwenden um sich einen frischen Atem zu verschaffen, bis die Ursache endgültig beseitigt ist.
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Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung