Morbus Bechterew – Rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule
Die Krankheit Morbus Bechterew – Spondylitis ankylosans – ist eine chronische, entzündlich-rheumatische Erkrankung. Von der Krankheit sind überwiegend die Wirbelsäulengelenke betroffen. Im Verlauf der Erkrankung kann es dazu kommen, dass die gesamte Wirbelsäuleversteift wird. Allerdings kommt es hierzu mittlerweile relativ selten, dank moderner Medikamente. Obwohl überwiegend die Wirbelsäulengelenke betroffen sind, kommt es im weiteren Verlauf der Erkrankung zu entzündlichen Veränderungen anderer Organe, wie beispielsweise Augen, und Herz, aber auch die großen Gelenke im Körper können diese entzündlichen Veränderungen aufweisen.
Wie bei vielen anderen Rheumaerkrankungen, ist hier auch die Morgensteifigkeit der betroffenen Gelenke ein typisches Symptom. Die Schmerzen werden als tief sitzend (also im Lendenwirbelbereich) empfunden. Die Schmerzen entstehen aus der Entzündung heraus. Die Krankheit gilt als chronisch. Wie viele andere rheumatische Erkrankungen, betrifft auch Morbus Bechterew nicht nur alte Menschen. Die Krankheit macht sich meist im jungen Erwachsenenalter zum ersten Mal bemerkbar. Familiäre Vorbelastung ist hier zu beobachten. Demnach liegen die Ursachen in bestimmten genetischen Merkmalen, wovon meist auch das Immunsystem betroffen ist (Autoimmunreaktion). Die Veränderungen werden auf dem Röntgenbild sichtbar. Häufig wird für die Diagnose auch eine Untersuchung mit dem Magnetresonanztomographen durchgeführt.
Ursachen, Symptome und Diagnose – Morbus Bechterew
Morbus Bechterew zählt zu den entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Die Ursachen für die Entstehung der Erkrankung sind zwar noch nicht vollständig geklärt, bekannt ist jedoch, dass eine krankhafte Immunreaktion die Entzündungen verursacht. Genetische Faktoren können hier als Ursache in Betracht gezogen werden. Die Entzündungen sorgen dafür, dass im Verlauf derErkrankung die Weichteile zwischen den einzelnen Wirbeln verknöchern. Dies ist der Grund für die Versteifung der Wirbelsäule. Die betroffenen Gelenke werden durch die Erkrankung zunehmend zerstört. Auch die ganz normale Darmflora, die sonst keinen Schaden anrichtet, kann hier für die Entstehung von Entzündungen verantwortlich sein. Durch die Darmflora wird eine fehlerhafte Immunreaktion hervorgerufen. Morbus Bechterew entwickelt sich meist noch vor dem 45. Lebensjahr. Zunächst treten ganz unspezifische Symptome auf.
Das wichtigste Symptom bei Morbus Bechterew ist der entzündliche Rückenschmerz, der sich vor allem im Lendenwirbelbereich bemerkbar macht. Die Erkrankung beginnt schleppend. Die Rückenschmerzen dauern länger als drei Monate, wobei die Schmerzen morgens am stärksten sind. Dazu kommt die Morgensteifigkeit der betroffenen Wirbelgelenke. Häufig tritt nach Bewegung eine Besserung der Schmerzen ein. Charakteristisch sind die Rückenschmerzen, die mal eher als Kreuzschmerzen wahrnimmt und denen man anfangs kaum eine Beachtung schenkt. Im weiteren Verlauf nehmen die Schmerzen zu, und weiten sich auch für die gesamte Wirbelsäule aus. Je nach Verlauf können weitere Gelenke von den entzündlichen Vorgängen betroffen sein. Auch können Sehnen, Augen und Herz betroffen sein. Die Kreuzschmerzen sind erste Anhaltspunkte, allerdings haben diese allein keinen Wert für die Diagnose. Zunächst wird also das Menell’sche Zeichen getestet. Bildgebende Verfahren, wie Röntgen, und/oder MRT sind immer Bestandteil der Diagnostik. Bestimmte Laboruntersuchungen können die Diagnose dann sichern.
Therapie und Prognose bei Morbus Bechterew
Ziel der Therapie ist, die Wirbelsäule beweglich zu erhalten und die Schmerzen zu lindern. Für die Schmerzlinderung kommen Medikamente infrage, für die Beweglichkeit wird eine Bewegungstherapie angesetzt. Mit Krankengymnastik, Ergotherapie und Physiotherapie kann man die Wirbelsäule gut in Bewegung halten. Wichtig ist hierbei, dass die Übungen mehrmals die Woche konsequent durchgeführt werden. Selten ist eine Operation erforderlich. Eine stationäre Behandlung, in Rheumakliniken könnte ebenfalls als Therapiemaßnahme in Erwägung gezogen werden. Zur Prognose kann man nur sagen, dass die Erkrankung sehr unterschiedlich verlaufen kann. Wichtig ist eine frühzeitige Therapie mit den richtigen Medikamenten. So lässt sich eine Schädigung der Hüftgelenke verhindern.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung