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Milchgebiss

milchgebiss
Urheber: avqqav / 123RF Standard-Bild

Warum bekommt man erst ein Milchgebiss?

Der Mensch bekommt während seines Lebens zweimal Zähne, zuerst das Milchgebiss bzw. die Milchzähne und zum anderen das bleibende Gebiss.

Beim ersten Gebiss handelt es sich, um das Milchgebiss, bei welchen die Zähne wesentlich kleiner sind als bei einem bleibenden Gebiss. Das hat auch den Grund, da in dem kleinen Kiefer, wie bei Babys oder Kleinkindern, keine größeren Zähne Platz finden würden.

Das Milchgebiss beginnt sich bereits zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche zu entwickeln, indem sich die Zahnleisten schon bilden. Werden die Kinder geboren, so geschieht das in den meisten Fällen zahnlos, wenn gleich es auch Ausnahmen gibt. Die ersten Milchzähne brechen bei den Babys in der Regel etwa ab dem sechsten Lebensmonat durch. Den Anfang bilden hierbei meistens die Milchschneidezähne des Unterkiefers. Wenig später brechen dann auch die Milchschneidezähne des Oberkiefers durch. Zug um Zug folgen dann alle anderen Milchzähne, wie die Backen- und die Eckzähne, die das Milchgebiss komplettieren.

Das Milchgebiss ist dann Anfang des dritten Lebensjahres vollständig ausgebildet. Während der Zeit indem die Milchzähne durchbrechen reagieren die Babys und Kleinkinder völlig unterschiedlich, doch meist ist der Durchbruch sehr schmerzhaft sowie mit Fieber, Unruhe, Erbrechen und schlaflosen Nächten verbunden. Wann die Milchzähne im Einzelnen durchbrechen, kann dennoch stark variieren, denn es gibt Babys die Früh zahnen und andere, die später die Zähnchen bekommen.

Der Aufbau eines Milchgebisses und was man darüber wissen, sollte!

Das Milchgebiss besteht aus 20 Zähnen, die sich wie folgt zusammensetzen. Das Gebiss unterteilt sich in vier Quadranten, in den rechten und linken Oberkiefer und den rechten und linken Unterkiefer. Jeweils oben und unten sowie links und rechts befinden sich im Milchgebiss fünf Zähne, der seitliche und der mittlere Schneidezahn, der Eckzahn und der erste und der zweite Milchmahlzahn.

Für die Kinder hat das Milchgebiss die gleiche Bedeutung, wie das bleibende Gebiss der Erwachsenen und so muss auch das Milchgebiss einen regelmäßigen Zahnarztbesuch erfahrenFür ein Milchgebiss gelten demnach auch die Grundprinzipien, die für eine Zahnerhaltung erforderlich sind. Hierbei ist die Zahnpflege, eine gesunde Ernährung, Fluorgabe und der Zahnarztbesuch zu verstehen. Um den Kindern die Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen, sollte der erste Zahnarztbesuch bereits im ersten Lebensjahr erfolgen.

Sind Milchzähne nicht mehr in Ordnung und von Karies befallen, so verfärben sie sich und so sollte auch ein Milchzahn immer repariert werden, denn geht ein Milchzahn frühzeitig verloren verliert er auch die Funktion als Platzhalter für die sich später entwickelnden bleibenden Zähne, denn diese entwickeln sich in Zahnklammern bereits unter den bleibenden Zähnen.

Welche Probleme können beim Milchgebiss auftreten?

Der Verlust eines Milchzahnes führt somit oftmals zu Störungen beim Zahnwechsel aber auch Zahnfehlstellungen sind keine Seltenheit. Denn geht ein Milchzahn vorzeitig verloren. Besteht die Gefahr, dass einer der Nachbarzähne in diese Lücke hinein kippt und für den nachfolgenden bleibenden Zahn nicht mehr genügend Platz bleibt und er sich einen anderen Weg bahnen muss, was meist mit einer Zahnfehlstellung verbunden ist, und diese Fehlstellung der Zähne führt in den meisten Fällen zu einer Reihe weiterer Folgen. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig auch jeden der zwanzig im Milchgebiss enthaltenen Zähne zu erhalten und behandeln zu lassen, bis der neue Zahn sich durchschiebt und der Milchzahn nicht mehr als Platzhalter benötigt wird. Ist das Milchgebiss komplett, ist das Wurzelwachstum der Zähne jedoch noch nicht abgeschlossen, denn dieses dauert nochmals ein bis zwei Jahre, bevor die Nutzungsperiode eines Milchgebisses beginnt und diese dauert dann bis zum Zahnwechsel.

Auch die Zähne des Milchgebisses haben wie bleibende Zähne Zahnwurzeln, bei den Eck-, und Milchschneidezähnen handelt es sich um eine Wurzel und die Milchmolaren verfügen über zwei Wurzeln im Unterkiefer und weitere drei im Oberkiefer. Im Milchgebiss sind dabei Anomalien eher ungewöhnlich. Kommt es beim Zahnwechsel zu einem normalen Verlust der Milchzähne, so werden die Wurzeln der Milchzähne durch die bleibenden Zähne resorbiert, sodass man immer denkt, die Milchzähne verfügten über keine Wurzeln.Lockert sich ein Milchzahn, so vergrößern sich auch meistens die Lücken zwischen den einzelnen Zähnen, was besonders im Oberkiefer-Frontzahnbereich auffällt. In der Zahnmedizin spricht man hierbei von einem „lückigem Zahnstand“.

Dabei handelt es sich aber um keine Unregelmäßigkeit, welche behandelt werden muss, sondern man verzeichnet hier einen ganz normalen Vorgang, denn so wird durch das erfolgte Kieferwachstum sichergestellt, das genügend Platz für die größeren bleibenden Zähne vorhanden ist und es zu keiner Schachtelstellung kommen muss. Somit übernimmt das Milchgebiss wesentlichen Einfluss auf eine richtige Entwicklung des Kiefers und der späteren bleibenden Zähne. Das Milchgebiss dient somit als Platzhalter für die später folgenden bleibenden Zähne. Daher muss ein Milchgebiss ebenso sorgfältig gepflegt werden wie das darauf folgende bleibende Gebiss.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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