Kupfer – Das drittwichtigste essenzielle Spurenelement
Wenn man das Wort Kupfer hört, denkt man unweigerlich an Rohrleitungen, Münzen und andere technische Dinge, dabei vergisst man schon leicht, wie wichtig Kupfer für unseren Körper und für unseren Organismus ist. Kupfer ist neben Eisen und Zink das drittwichtigste essenzielle Spurenelement. Kupfer muss, wie alle anderen Spurenelemente auch, täglich mit der Nahrung aufgenommen werden, denn der Körper ist nicht in der Lage, Kupfer selbst herzustellen. Zusammen mit Zink bietet Kupfer eine vage Hoffnung für Alzheimer-Patienten. Kupfer erfüllt eine Reihe wichtige Aufgaben im Körper. Das Element ist an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt, außerdem ist Kupfer Bestandteil vieler Enzyme. In einem erwachsenen menschlichen Körper befindet sich etwa 100mg Kupfer, überwiegend im Skelett, Gehirn und in den inneren Organen (z.B. Leber). Kupfer ist des Weiteren für das zentrale Nervensystem, bzw. dessen Funktion unverzichtbar, auch der Pigmentstoffwechsel funktioniert ohne Kupfer nicht einwandfrei. Haut und Haare profitieren von einer optimalen Kupferversorgung. Außerdem schützt Kupfer vor so genannten freien Radikalen, unterstützt das körpereigene Immunsystem und ist an entzündungshemmenden Vorgängen im Körper aktiv beteiligt.
Innereien sind reich an Kupfer – der Tagesbedarf liegt im Milligramm-Bereich
Kleinkinder und Kinder bis 7 Jahre haben einen Tagesbedarf von etwa 0,5-1mg. Kinder ab 7, Jugendliche und Erwachsene benötigen täglich etwa 1-1,5mg Kupfer. Da Kupfer nicht ganz so selten ist, wie beispielsweise Selen, ist es möglich, den täglichen Kupferbedarf über eine gesunde Ernährung zu decken. Zahlreiche Nahrungsmittel enthalten Kupfer in unterschiedlicher Konzentration. Durch eine ausgewogene Mischkost, die neben Fleisch, und Fisch auch Innereien und Gemüse beinhaltet, ist eine gute Kupferversorgung gewährleistet. Ein erhöhter Kupferbedarf besteht meist nur bei Vegetariern. Menschen, die sich ausschließlich mit pflanzlichen Nahrungsmitteln ernähren, können ihren Kupferbedarf nur schwer decken, da insbesondere Innereien von Tieren, wie Leber reich an Kupfer sind. Hier ist die zusätzliche Einnahme von Kupferpräparaten sinnvoll und auch indiziert.
Kupferhaltige Nahrungsmittel
Über eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung lässt sich der tägliche Kupferbedarf mühelos decken. Dabei sollte man darauf achten, dass auch Innereien, wie Leber in den Speiseplan aufgenommen werden.
Diese sind äußerst wertvolle Kupferlieferanten. In den folgenden Nahrungsmitteln ist Kupfer enthalten:
- Innereien (insbesondere Leber und Hirn)
- Fische
- Krebse
- Hummer
- Austern
- Vollkorngetreide
- Nüsse
- Schokolade
- Kakao
- Linsen
- Erbsen
- rote Bohnen
- Sonnenblumenkerne
Diese Nahrungsmittel sollten hin und wieder im Speiseplan enthalten sein. Wichtig zu wissen: Lebensmittel, die Säure enthalten, dürfen nicht in Behältern aus Kupfer gelagert werden. Hier bilden sich giftige Kupferverbindungen. Außerdem zerstören Kupferione das Vitamin C.
Blutarmut und Pigmentstörungen durch Kupfermangel
Kupfermangel kommt in den Industrieländern relativ selten vor, denn durch die normale Ernährung der Bedarf gedeckt werden kann. Im Rahmen von Diäten und einseitiger Ernährung kann es jedoch durchaus zu einer Mangelversorgung mit Kupfer kommen. Eine weitere Ursache für Kupfermangel kann auch eine Resorptionsstörung sein. Außerdem können künstliche Ernährung, langfristige Einnahme von Zinkpräparaten zu Kupfermangel führen. Bei Kindern wurde beobachtet, dass Kinder, die über längere Zeit ausschließlich mit Kuhmilch gefüttert wurden, Kupfermangel auftrat. Auch bei Kleinkindern ist also auf eine abwechslungsreichere Ernährung zu achten. Kupfermangel macht sich durch eine Reihe von Beschwerden bemerkbar. Anämie (Blutarmut) tritt bei Kupfermangel auf, weil der Aufbau von roten Blutkörperchen nicht mehr optimal funktioniert. Weitere Symptome sind verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen, Störungen des zentralen Nervensystems, Wachstumsstörungen, Störungen des Immunsystems (Infektanfälligkeit steigt an), sowie Pigmentstörungen der Haut.
Kupfervergiftungen sind nur sehr selten
Eine Überversorgung mit Kupfer entsteht nur in sehr seltenen Fällen. Dazu kommt es auch nicht, wenn man größere Mengen an Kupfersalz einnimmt. Kupfersalz ruft Brechreiz hervor, durch Erbrechen wird der Überschuss an Kupfer ausgeschieden. Ein weiterer Grund ist, dass Kupfersalz vom Körper nur sehr schlecht aufgenommen wird. Erhöhte Kupferwerte sind zwar nicht selten, doch diese sind noch lange kein Grund zur Sorge. Erhöhte Kupferwerte im Blut können durch Schwangerschaft, durch die Einnahme von Kontrazeptiva (Antibabypille), Diabetes mellitus und Rheumatismus auftreten. Bei einer Überdosis Kupfer reagiert der Körper relativ heftig mit Vergiftungserscheinungen. Dazu gehören Symptome wie starkes Erbrechen, heftiger Durchfall, Bauchkrämpfe und mitunter auch Schockzustände. Es spricht im Grunde nichts dagegen, Kupferpräparate zusätzlich einzunehmen, doch dies sollte immer erst nach Rücksprache mit einem Arzt geschehen. Kupferpräparate sind bei Vegetariern jedoch fast schon ein Muss, vor allem im Rahmen einer veganer (100% pflanzliche) Ernährung. Sonst gesunde Menschen, die sich mit Mischkost, darunter auch Innereien, sowie Schalentiere, ernähren, benötigen keine zusätzlichen Kupferpräparate.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung