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Fachgerechtes Impfen beim Hausarzt

Wer ein Auge auf die gesundheitliche Vorsorge hat, der sollte auch wissen, dass das Impfen oberstes Gebot ist, wenn es darum geht zu vermeiden, dass sich Infektionskrankheiten allzu rapide verbreiten. Obgleich viele Patientinnen und Patienten in Deutschland in den vergangenen Jahren verschiedensten Impfungen skeptisch gegenüber standen, ist zu betonen, dass eine fachgerechte Impfung durch den Arzt nicht nur den Geimpften selbst zugute kommt. Auch die Menschen in ihrer Umgebung profitieren von wirksamer Vorbeugung.

Wer sich regelmäßig impfen lässt, der schützt nicht nur seine eigene Gesundheit sondern auch die der Menschen in seinem Umfeld. Zudem ist es auch – und vor allem – für Eltern ratsam, nicht auf einen nachhaltigen Impfschutz für sich oder ihre Kinder zu verzichten!

Impfschutz durch Immunisierung verschiedenster Art

Viele, meist Betroffene, wissen gar nicht, dass bei der vorbeugenden Immunisierung gegen ansteckende Krankheiten sowohl der richtige Ansprechpartner als auch die angemessene Impfmethode eine wichtige Rolle spielt. Dabei wird allem voran zwischen der sogenannten Grundimmunisierung, der Basisimpfung und der Auffrischimpfung unterschieden. Verabreicht werden kann bei allen Methoden der passende Wirkstoff insbesondere durch den Kinderarzt, den Frauenarzt oder aber durch den Hausarzt.

Die Grundimmunisierung


Durch die Grundimmunisierung sollen geimpfte Personen vor allem gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten geschützt werden. Aus diesem Grund werden speziell Säuglinge und auch Kleinkinder durch einen Facharzt geimpft und so, abhängig vom verabreichten Impfstoff, ein Leben lang vor Krankheiten geschützt. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass auch Impfstoffe gegeben werden, die im Schulkindalter, bei Jugendlichen oder aber bei Erwachsenen oftmals wieder aufgefrischt werden müssen!

Die Basisimpfung

Bei der Basisimpfung handelt es sich um eine Immunisierung gegen Krankheiten, wie beispielsweise Keuchhusten oder Kinderlähmung. Um eine Erkrankung beim Menschen vorbeugend zu vermeiden, wird die Basisimpfung deshalb insbesondere bei Säuglingen oder Kindern angewendet und nach und nach wieder aufgefrischt.

Die Auffrischimpfung

Diese kommt stets nach einer bereits vorgenommenen Grundimmunisierung zum Tragen, da unter den genutzten Impfstoffen viele Impfungen injiziert werden, deren Wirkstoff sich im Organismus ausbreitet und nach einer Weile jedoch seine schützende Wirkung verliert. Dieser stetig nachlassende Impfschutz ist das wichtigste Kriterium, um einer durch den Arzt verordneten Folgeimpfung regelmäßig nachzukommen. Welche Impfungen hierbei in welchem Alter wieder aufgefrischt werden sollten, können Sie unserem Impfkalender entnehmen.

Die Indikationsimpfung

Neben der bereits genannten Methoden der Immunisierung durch Impfstoffe gibt es auch noch die sogenannte Indikationsimpfung, die, wie ihr Name bereits anklingen lässt, injiziert wird, sobald die Indikation – also die Annahme – einer Erkrankung beim Menschen besteht. Deshalb wird eine Impfung in diesem Fall speziell bei bestimmten Risiken, wie einer Auslandsreise oder in bestimmten Berufen mit erhöhtem Infektionsrisiko, vorgenommen. Auch die Indikationsimpfung folgt, ebenso wie alle weiteren Methoden, der Impfempfehlungen des Robert-Koch-Instituts (STIKO), die ständig aktualisiert werden.

Wichtig ist hinsichtlich einer nachhaltigen Immunisierung auch darauf zu achten, dass zum Zeitpunkt der Impfung keine schwere Infektion oder z. B. hohes Fieber besteht. Sollte dies der Fall sein, ist es ratsam, den geplanten Termin zu verschieben und die Impfung durch den Arzt in absehbarer Zeit nachzuhohlen!

Impfkalender

Alter Impfungen (empfohlen)
2 Monate Wundstarrkrampf (Tetanus), Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Polio), Hepatitis B, Pneumokokken, Haemophilus influenza Typ b, Diphtherie
3 Monate Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenza Typ b, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken
4 Monate Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenza Typ b, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken
11 bis 14 Monate Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenza Typ b, Polio, Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Meningokokken (ab vollendetem 12. Monat)
15 bis 23 Monate Masern, Mumps, Röteln, Windpocken
5 bis 6 Jahre Tetanus-, Diphtherie- und Pertussis-Auffrischung
9 bis 17 Jahre Tetanus, Diphtherie-, Pertussis- und Polio-Auffrischung, eventuell Auffrischung des Hepatitis-B-Impfschutzes
12 bis 17 Jahren Humane Papillomaviren (HPV) für Mädchen
ab 18 Jahren Tetanus- und Diphtherie-Auffrischung alle 10 Jahre, einmalig Pertussis, Masern
ab 60 Jahren Influenza jährlich, einmalig Pneumokokken


Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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