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Essstörungen

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Allgemeine Essstörungen – Bulimie und Magersucht im Alltag

Als Essstörung wird eine Verhaltensstörung bezüglich des Essens erfasst, die auf Dauer zu ernst zu nehmenden gesundheitlichen Schäden führt. Allen Essstörungen gemeinsam ist, dass alles was der Nahrungsaufnahme zusammenhängt, eine zentrale Bedeutung im Denken, Leben, Fühlen der Betroffenen einnimmt. Zu den bekanntesten der anerkannten Essstörungen gehören die Bulimie (Ess-Brech-Sucht), die Magersucht, krankhafte Fressattacken (Binge Eating) und die Esssucht. Dabei sind die Formen der Essstörungen nicht generell voneinander abzugrenzen.

Abnormes Essverhalten und abnormes Verhältnis zu allem, was mit Nahrung zusammenhängt, kann zwischen den einzelnen Formen der Essstörungen wechseln, Grenzen können verwischen, und verschiedene Essstörungen können sich im Verlauf der Zeit nacheinander entwickeln. Nach statistischen Erhebungen sind in Deutschland etwa 100.000 Menschen von der Magersuchtbetroffen, davon sind etwa 90 % Frauen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren und 10 % Männer.

Von der Bulimie sind in etwa 600.000 Menschen betroffen und die Zahl von Menschen, für die das Binge Eating zutrifft wird mit um 2 % der Bevölkerung beziffert. Statistisch weniger erfasst sind Menschen, die an Esssucht leiden. Lediglich für Menschen, bei denen das Essverhalten zu einer diagnostizierten Adipositas (Fettleibigkeit) mit enormem Übergewicht führt, können mit einer Zahl von etwa 37 Mio. Erwachsenen und 2 Mio. Kindern und Jugendlichen umrissen werden. Nach Erhebungen aus dem Jahr 2007 leidet jedes fünfte Kind, jeder fünfte Jugendliche an einer Essstörung.

Formen der Essstörungen und deren Auswirkungen

Einem abnormen Übergewicht liegt sehr oft eine Form von Esssucht zugrunde. Jedoch lässt sich Übergewicht nicht generell mit krankhafter Esssucht erklären. Vielfach sind die Ursachen auch bei falscher Ernährung und Bewegungsmangel zu suchen. Krankhaft Esssüchtige denken jedoch ständig ans Essen, nehmen unkontrolliert Nahrung zu sich. Viele versuchen als Gegenpol ihr Gewicht mit Diäten und Fasten ohne Konsequenz zu regulieren. Fließend sind die Grenzen zwischen dem „Lustesser“, der Essen mit Lebensgenuss gleichsetzt und dem „Frustesser“, der durch ständiges Essen emotionale Mängel auszugleichen versucht. Die Folge ist oft Adipositas mit allen gesundheitlichen Folgen für den Organismus und das Herz-Kreislauf-System.

Das entgegengesetzte Extrem ist die Magersucht. Betroffene versuchen durch extremes Hungern, Kalorienzählen, viel Energieverbrauch ständig an Gewicht zu verlieren. Sie fühlen sich auch mit deutlichem Untergewicht noch zu dick, entwickeln eine gestörte Wahrnehmung der eigenen Person. Oft beginnt die Magersucht mit Diäten, die dann suchtartigen Charakter annehmen. Die Folgen sind schwere körperliche und psychische Schäden. Im extremen Fall versagen Organe ihren Dienst, bei Frauen bleibt die Menstruation aus, Männer verlieren die Zeugungsfähigkeit, das Herz-Kreislauf-System wird schwer geschädigt, es stellen sich zunehmende körperliche Schwäche, Schwindelanfälle, körperliche Beschwerden, Muskelschwund, Osteoporose, häufige Infektionen ein. Bei hohem Grad des gewollten Hungerns sind die Betroffenen lebensgefährdet. Sie bedürfen vielfach der stationären Behandlung, zumal die Erkrankung häufig mit weiteren psychischen Störungen einhergeht.
Bei der Bulimie sind Betroffene oft normalgewichtig, regulieren ihr Gewicht jedoch durch absichtliches Erbrechen nach Heißhungerattacken. Wie Magersüchtige fühlen sie sich ständig zu dick. Die Grenzen zwischen beiden Krankheitsbildern können fließend sein. Bulimie hat Auswirkungen auf Elektrolyt-Stoffwechsel, das ständige Erbrechen schädigt Speiseröhre und Zähne, Mangelerscheinungen führen zu organischen Erkrankungen. Beim Ginge Eating handelt es sich um suchtartige Heißhungerattacken, während derer große Mengen von Essen unkontrolliert aufgenommen wird, gefolgt von Schuldgefühlen, Scham, Depression.

Wie werden bekannte Essstörungen in der Regel behandelt?

Die Behandlung von schweren Essstörungen verläuft in der Regel unter Einsatz von Psychotherapie und bei Magersucht und Bulimie zusätzlich der Verordnung von Antidepressiva. Der Behandlungsprozess ist langwierig. Patienten erleiden häufig Rückfälle in die alten Muster. Da viele der Betroffenen, besonders bei Magersucht und Bulimie Jugendliche sind, werden familietherapeutische Programme einbezogen. Vielfach wird die Behandlung in einer Fachklinik durchgeführt, wenn ambulante Behandlungsformen versagen.
Die Ursachen sind nicht eindeutig, sondern sehr vielfältig. Sie können bei jugendlichen nicht auf falsche Schönheitsideale reduziert werden, wenngleich solche manchmal auslösend mitwirken. Oft liegen jedoch psychische Ursachen zugrunde. Die Jugendlichen fühlen sich nicht ausreichend beachtet, ernst genommen, manche fürchten sich vor dem Erwachsenwerden einschließlich der körperlichen Merkmale, leiden extrem unter pubertären inneren und äußerlichen Veränderungen. Eltern und Erzieher sollten bei Anzeichen für eine Essstörung sehr aufmerksam sein, lieber einmal unnötig als viel zu spät ärztlichen Rat einholen.

Als Essstörung wird eine Verhaltensstörung bezüglich des Essens erfasst, die auf Dauer zu ernst zu nehmenden gesundheitlichen Schäden führt. Allen Essstörungen gemeinsam ist, dass alles was der Nahrungsaufnahme zusammenhängt, eine zentrale Bedeutung im Denken, Leben, Fühlen der Betroffenen einnimmt. Zu den bekanntesten der anerkannten Essstörungen gehören die Bulimie (Ess-Brech-Sucht), die Magersucht, krankhafte Fressattacken (Binge Eating) und die Esssucht. Dabei sind die Formen der Essstörungen nicht generell voneinander abzugrenzen. Abnormes Essverhalten und abnormes Verhältnis zu allem, was mit Nahrung zusammenhängt, kann zwischen den einzelnen Formen der Essstörungen wechseln, Grenzen können verwischen, und verschiedene Essstörungen können sich im Verlauf der Zeit nacheinander entwickeln.

Nach statistischen Erhebungen sind in Deutschland etwa 100.000 Menschen von derMagersucht betroffen, davon sind etwa 90 % Frauen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren und 10 % Männer. Von der Bulimie sind in etwa 600.000 Menschen betroffen und die Zahl von Menschen, für die das Binge Eating zutrifft wird mit um 2 % der Bevölkerung beziffert. Statistisch weniger erfasst sind Menschen, die an Esssucht leiden. Lediglich für Menschen, bei denen das Essverhalten zu einer diagnostizierten Adipositas (Fettleibigkeit) mit enormem Übergewicht führt, können mit einer Zahl von etwa 37 Mio. Erwachsenen und 2 Mio. Kindern und Jugendlichen umrissen werden. Nach Erhebungen aus dem Jahr 2007 leidet jedes fünfte Kind, jeder fünfte Jugendliche an einer Essstörung.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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