Eisen – Unabdingliches Spurenelement für unseren Körper
Eisen zählt zu den Spurenelementen, die der Körper unbedingt benötigt. Als essentieller Stoff, muss Eisen mit der täglichen Nahrung zugeführt werden. Der Körper selbst ist nicht in der Lage, Eisen zu produzieren. Im menschlichen Körper befindet sich etwa 2-4g Eisen, davon ein Großteil im roten Blutfarbstoff, Hämoglobin. Eisen erfüllt im Körper mehrere Funktionen. Eisen ist vor allem für unser Blut unverzichtbar. Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport im Blut zuständig. Doch ohne Eisen wäre dies nicht möglich, denn Eisen sorgt dafür, dass der Sauerstoff ans Hämoglobin gebunden wird. Eisen ist jedoch auch für unser Immunsystem sehr wichtig. Außerdem befindet sich Eisen auch im roten Muskelfarbstoff Myoglobin. Hier wird Sauerstoff gespeichert, das mit dem Blut, mithilfe von Eisen zu den Muskeln transportiert wurde. Eine abwechslungsreiche Ernährung bietet die Möglichkeit, Eisen in ausreichender Menge aufzunehmen. Natürlich gibt es bestimmte Umstände, wo der Bedarf etwas erhöht ist. Eisenmangel führt zum Blutarmut (Anämie).
Eisen – der tägliche Bedarf
Der tägliche Bedarf an Eisen ist nicht nur vom Alter abhängig, sondern auch vom Geschlecht, sowie von bestimmten Lebensumständen. Kinder bis 7 Jahre benötigen 6mg Eisen pro Tag, unabhängig vom Geschlecht. Kinder von 7 bis 10 Jahre sollten 8mg Eisen täglich zu sich nehmen, auch hier spielt das Geschlecht vorerst keine Rolle. Kinder ab 10 Jahren, Jugendliche und gesunde Erwachsene bis zum 50. Lebensjahr benötigen 15mg (Männer) und 10mg (Frauen). Ab dem 50. Lebensjahr benötigen Männer, wie Frauen 10mg Eisen täglich. Grundsätzlich gilt: Frauen während ihrer Periode sollten 15mg Eisen täglich zuführen, Schwangere 30mg, stillende Mütter 20mg. Durch Blutungen bei der Periode, Blutverlust nach Unfällen und Verletzungen besteht ein erhöhter Eisenbedarf. Auch nach der Geburt ist der Bedarf erhöht. Wenn es nicht möglich ist, die benötigte Menge an Eisen mit der Nahrung zuzuführen, so sind Eisenpräparate (Nahrungsergänzungsmittel) in den Apotheken, oder Drogerien rezeptfrei erhältlich. Vor allem Frauen brauchen ab und zu etwas Unterstützung bei der Zufuhr von Eisen.
Lebensmittel die Eisen enthalten
Im Rahmen einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung ist es ein Leichtes, sich mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen, auch, wenn ein erhöhter Tagesbedarf besteht. Eisen ist, als Spurenelement in sehr vielen Nahrungsmitteln vorhanden. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass Eisen über den Darm aufgenommen wird. Weiteres Wissen bekommst Du im Gesundheits-Lexikon von https://www.gesundes-lexikon.net/. Nahrungsmittel sind unterschiedlicher Natur und auch ihre Verwertbarkeit ist unterschiedlich. Während Brot, Fleisch, Milch und andere tierische Nahrungsmittel relativ gut verwertbar sind, kann das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse eher schlecht verwertet werden. Vegetarier müssen also auf eine bessere Zufuhr achten. Dies kann mit Nahrungsergänzungsmitteln geschehen.
In folgenden Nahrungsmitteln ist Eisen in erwähnenswerter Menge vorhanden:
- Brot
- Brokkoli
- Kohl
- Zucchini
- Erbsen
- Bohnen
- Linsen
- Fenchel
- Getreide
- Fleisch
- Wurstwaren
- Leber
- Beerenobst
- Pilze
Vor allem bei Kindern muss man auf eine regelmäßige und vor allem ausreichende Eisenzufuhr geachtet werden. Insbesondere in den ersten Lebensjahren sorgt Eisen bei Kindern für eine gute und optimale Gehirnentwicklung und somit für geistige Fähigkeiten. Hier lohnt sich spezielle Kindermilch, der ausreichende Menge Eisen zugesetzt wurde.
Eisenmangel
Obwohl eine ausgewogene Ernährung eine optimale Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen ermöglicht, gibt es allein in Deutschland unzählige Menschen, deren Eisenhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Soll heißen, sie nehmen mit ihrer Nahrung nicht genügend Eisen zu sich. Eisenmangel stellt aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ein enormes Problem dar. Eisenmangel gehört weltweit zu den häufigsten Mineralstoffmangeln.
Schwerer Eisenmangel ist in den Industrieländern zwar nicht stark verbreitet, doch die Mangelerscheinungen hier lassen zumindest auf einen leichten, bis mittelstarken Eisenmangel deuten. Die Ursachen für Eisenmangel können vielfältig sein. In erster Linie entsteht Eisenmangel durch die unzureichende Zufuhr mit der täglichen Nahrung, bzw. durch Verzehr „falscher“ Lebensmittel (nur Gemüse z.B.). Weitere Ursachen sind schwere Verletzungen mit erheblichem Blutverlust, weibliche Periode, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, bestimmte Hormonstörungen, Rheuma, Krebs, Mangel an Vitamin B6, sowie bestimmte Infektionserkrankungen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Aufnahme im Darm beeinträchtigen.
Eisenmangel macht sich durch zahlreiche Symptome bemerkbar. Dazu gehört vor allem Blutarmut (Anämie), hier ist die Haut besonders blass, Lippen, Zunge und Augen wirken, als wäre kein Blut darin. Weitere Symptome sind Müdigkeit, spröde Haare, raue Haut, Kopfschmerzen, Schwäche, Reizbarkeit, Nervosität, Rillen in den Fingernägeln, Mundwinkelrisse, Zungenbrennen, aber auch Beschwerden wie Herzklopfen, Atemschwierigkeiten, bis hin zur Atemnot, Verstopfung, Wetterfühligkeit, und Nachlassen, oder Fehlen von geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit. Eisenmangel lässt sich relativ einfach über die Blutwerte diagnostizieren. Wer häufig Diäten macht, oder nicht auf seine Ernährung achtet, kann einem Eisenmangel durch Einnahme von Eisenpräparaten vorbeugen. Ob ein Eisenmangel allerdings tatsächlich vorliegt, muss unbedingt ärztlich geklärt werden. Die Symptome allein reichen auf keinen Fall für eine leichtfertige Selbstdiagnose!
Eisenvergiftung, Eisenüberschuss
Ein Eisenüberschuss kommt nur relativ selten vor. Der Grund dafür ist, dass überschüssiges Eisen einfach wieder ausgeschieden wird. Dies gilt selbstverständlich nur für ansonsten gesunde Menschen. Ein leichter Überschuss an Eisen kann sich im dunklen Stuhl äußern, was jedoch medizinisch nicht bedenklich ist. Zu einer Eisenvergiftung kommt es in der Regel nur, wenn man – mehr aus Versehen, als aus Absicht – eine zu große Menge an Eisenpräparaten einnimmt. Eine solche Eisenvergiftung ist vor allem für Kinder lebensbedrohlich, wobei hier nicht der Überschuss an Eisen gefährlich ist, sondern die Beschwerden, die etwa halbe, bis zwei Stunden nach der Einnahme der Überdosis auftreten. Dies sind heftiges Erbrechen, sehr starke Magenschmerzen, starker Durchfall.
Hier liegt das Risiko eines Schockzustandes in dem enormen Flüssigkeitsverlust. In Folge kann Leberentzündung auftreten. Diese ersten Symptome verschwinden meist schon am nächsten Tag, allerdings kann hier ein beachtlicher Blutdruckabfall beobachtet werden. Sollte auch nur der Verdacht auf eine Eisenvergiftung vorliegen, ist unverzüglich ein Krankenwagen zu rufen. Eine weitere Ursache für einen Eisenüberschuss und eine Eisenvergiftung stellt die Erkrankung Hämochromatose dar. Patienten mit dieser Erkrankung nehmen ungewöhnlich viel Eisen aus ihrer Nahrung auf.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung