Die Demenz – Leistungsschwäche des Gehirns im Alter
Der Begriff Demenz umfasst alle Krankheiten, bei denen ein Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit vorliegt. Hierzu zählen ebenfalls die Abnahme des Gedächtnis sowie des Denkvermögens. Die Vergesslichkeit allein bedeutet allerdings noch keine Demenz. Durch die Demenz sind mehrere Bereiche betroffen, so sind Betroffene durch eine gestörte Orientierung und Gedächtnisleistung in ihrem Alltag extrem beeinträchtigt. Zu den am häufigsten vorkommenden Demenzformen gehört die Alzheimer-Demenz. Nur in den seltensten Fällen kommt es zum Stillstand der Erkrankung. Die meisten Patienten sind in fortgeschrittenem Stadium auf die Pflege durch Angehörige oder in einem Pflegeheim angewiesen. Oftmals enden Patienten als Bettlägerige. Die Demenzformen werden in drei unterschiedliche Stadien unterteilt, in die leichte Form der Demenz, die mittelgradig schwere Demenz und die schwere Demenz. Im frühen Stadium kann der Krankheitsverlauf der Demenz durch eine medikamentöse Therapie, Ergo- und Physiotherapie sowie einem Gedächtnistraining positiv beeinflusst und verzögert werden. Die Demenz betrifft in den meisten Fällen ältere Personen über 65 Jahre. In Deutschland leiden etwa 8-13% der über 65- Jährigen unter Demenz. Bei den Senioren, die das 90. Lebensjahr überschritten haben, sind rund 40% von der Demenz betroffen.
Demenz kann verschiedene Ursachen haben
Im Grunde können alle Veränderungen im Gehirn zum Krankheitsbild der Demenz führen. Als die häufigste Demenz-Form wird mit 60-70% die Alzheimer-Krankheit angesehen. Hierbei kommt es zu Eiweißablagerungen im Gehirn, durch die die Funktion der Nervenzellen stark eingeschränkt wird. Neben der Alzheimer-Demenz werden rund 20% der Fälle durch Durchblutungsstörungen ausgelöst, die als vaskuläre Demenz bezeichnet werden. Hierbei kommt es zu einer schlagartigen Verschlechterung der Gehirnleistung. Auch sind Mischungen zwischen Durchblutungsstörungen im Gehirn und der Alzheimer-Demenz möglich.Daneben gibt es einige Grunderkrankungen, die zum Krankheitsbild Demenz führen können, wie beispielsweise Stoffwechselerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, chronischer Alkoholismus und Gehirntumore. Infektionskrankheiten, die Schäden am Gehirn hinterlassen, können ebenfalls Demenz auslösen. Zu diesen Erkrankungen gehören zum Beispiel AIDS oder die Creutzfeld-Jakob-Erkrankung. Bei vielen Demenz-Patienten liegen gleich mehrere Grunderkrankungen vor. Hier kommen Diabetes mellitus, Parkinson, Depressionen und ein zu hoher Blutdruck in Betracht. Mit diesen Grunderkrankungen kann die Demenz in direktem Zusammenhang stehen. Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit kann bei der Demenz nur in den seltensten Fällen von einer familiären Veranlagung die Rede sein.
Allgemein kann man sagen, die Ursache für Demenzerkrankungen liegt im Absterben der Gehirnzellen. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Zum Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit tragen verschiedene Umstände bei. Nicht nur das zunehmende Alter, auch bestimmte innere und äußere Einflüsse können zum Absterben der Gehirnzellen führen. Das Absterben der Gehirnzellen lassen sich auf CT-Aufnahmen deutlich erkennen. Die Bilder zeigen ein geschrumpftes Gehirn. Wie es allerdings dazu kommt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Je nach Art von Demenz gelten unterschiedliche Ursachen für die Krankheit. Einer der wohl häufigsten Ursachen ist die Alzheimer-Krankheit. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Funktion einzelner Gehirnzellen durch krankhaft veränderte Eiweiße gehemmt, bzw. beeinträchtig wird. Dadurch entsteht ein Mangel an bestimmten Botenstoffen in Gehirnregionen, die für die Merkfähigkeit zuständig sind. Insbesondere dem Mangel an Botenstoff Acetylcholinkommt hier eine große Bedeutung zu.
Durchblutungsstörungen des Gehirns können ebenfalls als häufige Ursache für Demenz genannt werden. Allerdings sind hier nicht nur Veränderungen in den Funktionen, sondern auch in derHirnsubstanz festgestellt. Durchblutungsstörungen verursachen die vaskuläre Demenz. Hier treten Symptome auf, die denen eines Schlaganfalls sehr ähneln. Der Verlust bestimmter Fähigkeiten erlebt man als Betroffene schlagartig, in einigen Fällen verschlechtert sich der Zustand nur allmählich. Sprachstörungen sind nicht selten bei dieser Form von Demenz. Die dritthäufigste Demenzform ist die Demenz mit Lewykörperchen. Diese Form von Demenz ist der Alzheimer-Erkrankung ähnlich. Auch hier geht es um Abbauprozesse innerhalb des Gehirns.
Suchtkrankheiten und Stoffwechselstörungen können zu Demenz führen
Für Demenz können aber auch andere Ursachen infrage kommen, vor allem für eine sekundäre Demenz. Hier ist die Demenz eher die Folge anderer Grunderkrankungen. BestimmteStoffwechselstörungen, wie zum Beispiel ein Mangel an Vitamin B12, Störungen der Schilddrüsenfunktion, aber auch Suchterkrankungen, insbesondere Alkoholismus und Drogenabhängigkeit können zu Demenz führen. Gehirntumore gelten auch als Ursache für Demenz. Es kommt relativ häufig vor, dass Demenz durch das Zusammentreffen mehrere Ursachen entsteht.
Es ist sehr wichtig, die Ursache für Demenz richtig zu erkennen, um entsprechend handeln zu können. Bei der sekundären Demenz gilt: Zunächst muss die Grunderkrankung behandelt werden. Nicht selten tritt schon rasch eine Besserung ein, doch eines ist sicher: Abgestorbene Gehirnzellen sind für immer verloren. Eine bestehende Demenz kann durch weitere chronische Krankheiten verschlimmert werden. Auch die Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus und der chronische Bluthochdruck kann den Zustand von Demenzpatienten verschlechtern, auf der anderen Seite können diese Erkrankungen auch zur Entstehung von Demenz sehr viel beitragen. Die Ursachenforschung bei ist wichtig.
Allerdings ist unser Gehirn ein so komplexes System, dass die Wissenschaft hier trotz großer Fortschritte kaum weiterkommt. Weil abgestorbene Gehirnzellen sich nicht mehr regenerieren können, ist es besonders wichtig, die Ursache für Demenz rasch und vor allem richtig zu erkennen. Nur so kann Betroffenen effektiv geholfen werden, auch wenn eine Heilung bisher leider nicht möglich ist. Demenz und Alzheimer sind zwar nicht heilbar, doch heute ist es möglich, die Erkrankung mit Medikamenten soweit in den Griff zu bekommen, dass Symptome gelindert und ein Fortschritt verzögert werden kann. Durch die optimale Behandlung von Grunderkrankungen kann sich Demenz sogar verhindern. Vor allem Suchtkrankheiten stehen hier im Vordergrund. Aufklärung kann hier schon eine große Hilfe sein.
Typische Symptomatik der Demenz im Alter
Menschen, die unter dem Krankheitsbild der Demenz leiden, weisen zunächst eine Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses auf. Ebenfalls lässt das Erinnerungsvermögen stark nach. Auffällig hierbei ist, dass Kindheitserinnerungen weiterhin fortbestehen. Die Erkrankten haben jedoch Schwierigkeiten, sich an neue, alltägliche Gegebenheiten zu gewöhnen. Selbst das Bedienen eines neuen Küchengerätes kann zum unüberwindbaren Hindernis werden. Neben den Gedächtnisstörungen kommt es zu einer gestörten Orientierung, Sprachstörungen sowie einer Persönlichkeitsveränderung. Angehörige berichten häufig von einer starken Wesensveränderung des Erkrankten. So kann es zu vermehrten Weinanfällen oder Aggressionen kommen. Oftmals sind es die unvorhergesehenen Aggressionen, die die Pflege eines Demenz-Kranken erschweren. Im späteren Krankheitsverlauf treten ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus auf, sowie Blasen- und Darmstörungen.
Vergesslichkeit ist nicht immer ein Hinweis für Demenz, oder eine Alzheimer-Erkrankung. Die meisten Menschen vergessen hin und wieder einmal einen Namen, Termine, oder Dinge, die sie eigentlich einkaufen wollten. Auch wird immer wieder mal vergessen, wohin man etwas gelegt hat. Diese Zerstreutheit hat aber noch nichts mit Demenz zu tun. Die Vergesslichkeit eines Menschen, der an beginnender Demenz erkrankt ist, weist eine bestimmte Richtung auf. Während ein sonst gesunder, aber vielleicht gestresster Mensch einen Topf auf dem Herd vergisst, vergisst ein an Demenz erkrankter Mensch sogar, dass er überhaupt gekocht hat. Seltsame Ereignisse umgeben Demenzpatienten. Auch ihr Verhalten nimmt immer seltsamere Züge an. Und genau hier heißt es die Augen besonders offen zu halten. Auch unter normalen Umständen kann es schon Mal vorkommen, dass man nach dem passenden Wort sucht. Hier ist der Unterschied zu einem Demenzkranken sehr stark zu erkennen. Sie suchen nur am Anfang nach den Worten, irgendwann beginnen sie die fehlenden Worte durch „Füllwörter“ zu ersetzen. Die Folge sind Sätze, die kaum einen Sinn ergeben. Je nach Stadium von Demenz treten unterschiedliche Symptome auf. Wie stark diese Symptome ausgeprägt sind, kann bereits einen Hinweis darauf geben, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Im Grunde wird Demenz in drei Phasen unterteilt. Beginnende Demenz, moderate Demenz und schwere Demenz.
Beginnende Demenz und ihre Symptome
Beginnende Demenz äußert sich meist in Vergesslichkeit, allerdings nicht in „gewohntem“ Maß. Die Vergesslichkeit ist fast ein Dauerzustand. Wenn sich die Vorfälle häufen und mitunter auch das tägliche Leben, oder die Arbeit beeinträchtigen, dann sollte man zum Arzt gehen. Viele Betroffene merken an sich selbst, dass etwas nicht stimmt, aber die Reaktion ist nur selten der Weg zum Arzt. Vielmehr werden BetroffeneDepressiv, oder sogar Aggressiv sich und ihrem Umfeld gegenüber. Sie ärgern sich über sich selbst. In anderen Fällen werden diese Veränderungen von den Betroffenen selbst gar nicht bemerkt. Hier sind nahe Angehörigen gefordert. Der erste Besuch beim Arzt muss gründlich vorbereitet werden. Behutsam sollte man mit diesen Symptomen umgehen, um den Betroffenen nicht zu erschrecken. Ein weiteres Symptom beginnender Demenz sind Orientierungsprobleme, vor allem aus zeitlicher Sicht. Auch die Konzentrationsfähigkeit und die allgemeine Denkleistung nehmen ab. Die Betroffenen klagen häufig über Müdigkeit, obwohl sie eigentlich gut schlafen können. Anzeichen von Depressionen zeigen sich vor allem im Anfangsstadium, wenn Betroffene merken, dass ihre Denkleistung und ihr Erinnerungsvermögen nachlassen.
Moderate Demenz und ihre Symptome
Wenn die Erkrankung ohne Behandlung fortschreitet verstärken sich die anfänglichen Symptome nicht nur, es kommen weitere hinzu. Halluzinationen, Schwierigkeiten bei Lösen einfachster Rechenaufgaben, zeitliche und räumliche Orientierungsprobleme, beginnende Veränderungen der Persönlichkeit treten häufig auf, wenn die Erkrankung fortschreitet. Weitere Zeichen für eine fortschreitende Demenz sind das Nachlassen von Handfertigkeiten (z.B. Schwierigkeiten beim Ankleiden, oder Arbeiten im Haushalt), Vernachlässigung der eigenen Hygiene, oder auch Schwierigkeiten beim Erkennen von Personen und Gegenständen.
Schwere Demenz und ihre Symptome
Schreitet die Demenzerkrankung weiter vor, treten ganz typische Symptome auf. Dazu gehören vor allem starke Persönlichkeitsveränderungen, Zerfall von Sprache und Gedächtnis, bei letzterem ist nun auch das Langzeitgedächtnis betroffen. Die Schwierigkeiten, Personen und Gegenstände zu erkennen nimmt stark zu, wenn Betroffene ihre Ehepartner, Kinder und nahen Angehörigen nicht mehr erkennen, spricht man von Agnosie. Die Betroffenen sind in dieser Phase meist bereits bettlägerig und sind auf Hilfe anderer angewiesen. Inkontinenz ist ein weiteres Symptom von Demenz in dieser Phase.
Diagnose Demenz: So ändert sich das tägliche Leben
Zur Diagnosestellung der stehen Fachärzten einfache Hilfsmittel zur Verfügung. Aufgrund der Schilderungen des Krankeitsbildes des Betroffenen, seines Verhaltens, sowie der körperlichen Untersuchung, wird der Arzt schnell zur Diagnose kommen. Ärzte sind bei der Diagnosestellung auf die Hilfe der Angehörigen angewiesen. Da diese den Erkrankten genau kennen, können sie Verhaltensveränderungen am ehesten feststellen. Beim Facharzt werden in der Regel neuropsychologische Tests durchgeführt, um die Demenz nachzuweisen. Bei den Tests müssen die Erkrankten Fragen beantworten, zeichnen, rechnen und sich Gegenstände merken. Typisch ist auch der Uhren-Test, wobei der Erkrankte eine bestimmte Uhrzeit auf ein Zifferblatt aufmalen muss. Zur Diagnosesicherung werden Schichtaufnahmen des Gehirns durchgeführt. Hierbei kommen in der Regel eine Computer-Tomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz.
Um eine Diagnose zu stellen, reicht es nicht aus, zum Hausarzt zu gehen. Hier sind Fachärzte gefragt. Insbesondere spielen bei der Diagnostik Neurologen, Geriater und Psychiater eine große Rolle. Es ist wichtig, dass Betroffene nicht alleine zu den Gesprächen und zu den Untersuchungen gehen. Familienangehörige sind den Ärzten eine größere Hilfe, als die Betroffenen selbst. Zunächst steht die Krankengeschichte (Anamnese) im Vordergrund. Es gilt herauszufinden, ob es sich nur um gelegentlich auftretende Symptome handelt, oder ob diese vermehrt und über längere Zeit immer wieder auftreten.
So kann der Arzt den Unterschied zwischen altersbedingte Vergesslichkeit, undDemenzverdacht feststellen. Angehörige sind sehr wichtig, wenn es darum geht, Demenz festzustellen. Betroffene erkennen häufig gar nicht die Symptome, oder verheimlichen, bzw. verharmlosen diese, aus Scham. Nach einem ausführlichen Gespräch liegt die Entscheidung beim Arzt, welche weiteren Untersuchungen sinnvoll und angebracht sind. In der Regel wird eine neuropsychologische Untersuchung als Nächstes angeordnet. Des Weiteren kommen Computer-Tomographie, oder Kernspintomographie als Untersuchungsmethode infrage. Weitere Bildgebende Verfahren können in Erwägung gezogen werden. Diese Untersuchungen sind wichtig, denn sie ermöglichen eine besondere Sicht auf die Gehirnstrukturen, wobei nach bestimmten Veränderungen Ausschau gehalten wird. Obwohl die Bildgebende Verfahren nicht zu den Standarduntersuchungen zählen, sind diese für eine Demenzdiagnose sehr hilfreich.
Da die Ursachen nicht immer eindeutig eingrenzbar sind, können weitere Untersuchungen notwendig sein. Vor allem Durchblutungsstörungen, Stoffwechselstörungen und andere Faktoren müssen überprüft werden. Eine Blutuntersuchung ermöglicht eine Diagnose von sekundärer Demenz.
Je nach Beschwerdebild kann auch eine Untersuchung des Liquor erforderlich sein, beispielsweise dann, wenn beim Patienten der Verdacht auf eine Entzündung des Gehirns besteht. Bei bestimmten Erkrankungen, wie z.B. bei der Alzheimer-Krankheit, oder bei der Erkrankung Creutzfeldt-Jakob sind im Liquor bestimmte Eiweiße zu finden. Um Durchblutungsstörungen auf die Spur zu kommen, werden Untersuchungen, wie Doppler-, oder Duplex-Sonographie durchgeführt. Diese Untersuchungen zeigen dem Arzt, ob und wenn ja, wo die Blutgefäße nicht richtig durchblutet werden. Da auch Gehirntumore als Ursache für Demenz infrage kommen, kann auch eine Gewebeprobe notwendig sein. Natürlich ist diese Probe nur dann sinnvoll, wenn der Verdacht auf einen Gehirntumor fest besteht (Auffälligkeiten auf CT-, oder Kernspinaufnahmen).
Es ist wichtig, dass Familienangehörige den Betroffenen zur Seite stehen. Die Untersuchungen sind mitunter recht zeitaufwändig, außerdem fühlen sich gerade betroffene Patienten häufig allein gelassen, vor allem, wenn die Krankheit bereits etwas fortgeschritten ist. Hier spielt die zeitliche und räumliche Orientierungsstörung eine große Rolle. Die Betroffenen wissen unter Umständen gar nicht, was mit ihnen geschieht, warum sie überhaupt untersucht werden. Hier ist sehr viel Feingefühl gefragt, um den Betroffenen die Angst zu nehmen.
Wer bei Familienangehörigen die Symptome einer beginnenden Demenz feststellt, sollte nicht gleich in Panik geraten. Beobachten Sie die weitere Entwicklung der Symptome. Oft steckt einfach Zerstreutheit dahinter. Verschlimmern sich die Symptome jedoch binnen wenigen Wochen, oder Monaten, so sollte ein Facharzt unbedingt konsultiert werden. Je eher die Diagnose gestellt wird, umso besser stehen die Chancen, den Krankheitsverlauf zu verzögern und die Symptome zu mildern.
Therapie der Demenz je nach Schweregrad unterschiedlich
Ebenso wie bei der Alzheimer-Krankheit wird auch der Schweregrad der Demenz in drei Schweregrade unterteilt: der leichten Demenz, der mittelgradig schweren Demenz und der schweren Demenz. Bis heute ist die Krankheit nicht heilbar, kann jedoch gegebenenfalls medikamentös verzögert werden. Da die Erkrankung lediglich im Frühstadium beeinflusst werden kann, ist es wichtig, dass die Demenz so schnell wie möglich erkannt wird. Nur so kann das rapide Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden. Neben der medikamentösen Behandlung ist eine ergotherapeutische und physiotherapeutische Behandlung sehr wichtig. Auf diese Weise wird versucht, die Leistungsfähigkeit zu trainieren sowie den Patienten so lange wie möglich mobil zu halten. Der Demenzkranke sollte regelmäßig bei einem Neurologen vorgestellt werden. Da die Erkrankung auch eine schwere Belastung für die Angehörigen und Pflegepersonen ist, sollte über den Besuch einer Selbthilfegruppe nachgedacht werden.
Bislang gehört die Demenz zu den nicht heilbaren Erkrankungen. Mit Hilfe von speziellem Gehirntraining und der passenden medikamentösen Behandlung kann ein Fortschreiten der Demenz verzögert werden. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass die Erkrankung bei jedem Menschen anders verläuft. Ein kontinuierlich langsam fortschreitender Verlauf ist ebenso möglich wie eine rasche Verschlechterung der Demenz. Bei den meisten Betroffenen verläuft die Demenz in Schüben. Es kann Zeiten geben, in denen der Patient recht klar und unauffällig erscheint. Die gute Stimmung kann jedoch auch schnell wieder kippen, so dass der Demenzkranke plötzlich aggressiv oder depressiv ist. Plötzliches Weinen ist für die Erkrankung ebenso typisch wie Aggressivität. Wurde die Demenz von schweren Abbauprozessen im Gehirn ausgelöst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Patient innerhalb der nächsten zehn Jahre verstirbt.
Demenzformen, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn ausgelöst werden, können durch eine gesunde Lebensweise sowie sportliche Betätigung vorgebeugt werden. Das Gleiche gilt für alkoholbedingte Demenzen. Die Alzheimer-Demenz lässt sich jedoch nicht aufhalten. Lange bevor der Betroffene die Erkrankung bemerkt, wurde das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweile ist bekannt, dass einige Grunderkrankungen das Risiko erhöhen, an der Demenz zu erkranken. Hierzu gehören Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Kopfverletzungen sowie der Mißbrauch von Alkohol und Nikotin. Deshalb ist es wichtig, dass die genannten Erkrankungen optimal behandelt werden, um weiteren Folgeschäden vorzubeugen. Wissenschaftler arbeiten seit einigen Jahren an einer Schutzimpfung gegen die Alzheimer-Demenz, die bereits sehr erfolgsversprechende Ergebnisse vorzuweisen hatte. Allerdings kann die endgültige Fertigstellung des Impfstoffes noch etwa zehn bis zwanzig Jahre in Anspruch nehmen.
Demenz tritt meist im hohen Alter auf. Demenz ist eine Störung in der Hirnleistung. Allerdings lassen sich Demenzen insbesondere im frühen Stadium recht gut behandeln, die Symptome kann man medikamentös lindern. Demenz ist heute der häufigste Grund für eine Einweisung in ein Pflegeheim. Die Betroffenen haben jedoch zwischen den Zuständen ihres „Verlorenseins“ Momente, wo das Gedächtnis – wenn auch nur kurzzeitig – wieder funktioniert. Sie erkennen ihre Umgebung wieder, auch Gesichter, die zwischendurch vergessen wurden, werden wieder dem richtigen Menschen zugeordnet. Demenz ist allerdings keine Alzheimer-Krankheit. Allerdings gilt die Alzheimer-Krankheit als wichtigste Ursache für Demenz.
Im Allgemeinen kann man also sagen, Demenz ist der Oberbegriff für alle Erkrankungen, die eine altersbedingte Hirnleistungsstörung darstellen. Der Alzheimer-Demenz ist dabei die häufigste Erkrankung. Es existieren jedoch auch weitere Formen von Demenzerkrankungen. Dazu gehören vaskuläre Demenz und sekundäre Demenz. Während bei der Alzheimer-Demenz eine Störung im Gehirn vorliegt, die neurodegenerative Ursachen hat, liegt bei der vaskulären Demenz eine Durchblutungsstörung vor. Diese Durchblutungsstörungen können neben dem Erinnerungsvermögen auch Symptome eines Schlaganfalls verursachen. Die Alzheimer-Demenz, sowie die vaskuläre Demenz zählen zu den primären Demenzen, das heißt, hier liegt der Erkrankung eine hirnorganische Grunderkrankung zugrunde. Genau hier unterscheidet sich die sekundäre Demenz von den anderen beiden. Bei der sekundären Demenz liegen nicht-hirnorganische Grunderkrankungen vor, hier ist die Demenz eine Folgeerkrankung. Die Ursachen für eine sekundäre Demenz können verschiedene Suchtkrankheiten (Alkohol, Drogen), AIDS, aber auch Erkrankungen der Schilddrüse, chronische Vergiftungen, sowie ein Mangel an Vitamin B12 sein.
Fast jeder dritte über 80 ist von Demenz betroffen
Bei der Diagnose ist es also überaus wichtig, diesen Unterschied deutlich zu erkennen. Primäre Demenzen treten in der Regel erst im hohen Alter auf, während die sekundäre Demenz auch bereits vor dem 65. Lebensjahr auftreten kann.
Die Hirnleistung wird durch eine bereits vorhandene Vorerkrankung beeinträchtigt. Demenz ist keine Modekrankheit. Allein in Deutschland leben schätzungsweise etwa 1,2 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung. Tendenz steigend. In einem Alter zwischen 80 und 90 ist mittlerweile fast jeder dritte von Demenz betroffen. Doch man sollte nicht vergessen, dass Hilfe möglich ist. Nicht nur Ärzte können den Betroffenen helfen, auch nahe Angehörige und Freunde können einiges dazu beitragen, dass sich Betroffene nicht ausgegrenzt und unverstanden fühlen. Mitgefühl und Geduld sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein Leben mit Demenz.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung