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Burn-out-Syndrom

Burn-out-Syndrom

Das Burn-out-Syndrom – Chronisch ausgebrannt im Alltag

Mit einem Wort lässt sich das Burn-out-Syndrom als „ Ausgebranntsein “ beschreiben. Besonders gefährdet sind Personen aus sozialen Berufsgruppen. Dazu zählen neben Ärzten und Krankenschwestern auch Pflegekräfte und Sozialarbeiter. Priester und Altenpfleger, sowie Lehrer sind ebenfalls häufig von der Erkrankung betroffen, aber auch Profisportler, Schauspieler und Künstler treten immer häufiger den Weg zumArzt an, weil sie sich ausgebrannt fühlen.

Allerdings kann jeder, unabhängig vom Beruf von Burn-out-Syndrom betroffen sein. Die Zahlen sind erschreckend. Etwa 10% der Arbeitnehmer aus den genannten Berufen leiden an der Erkrankung, deren Zahl, die gefährdet sind, ist mit etwa 30% relativ hoch. Das Burn-out-Syndrom wird häufig als Synonym für das chronische Müdigkeitssyndrom verwendet, dabei gilt es gerade hier, die beiden Erkrankungen deutlich voneinander abzugrenzen.

Burn-out-Syndrom: Anzeichen deuten lernen

Obwohl Überarbeitung, besondere psychische Belastungen am Arbeitsplatz, oder im Privatleben als mögliche Ursachen genannt werden, sind die genaueren Ursachen bisher nicht lückenlos geklärt. Zu den weiteren Ursachen zählen Perfektionismus, sehr starker Ehrgeiz, übermäßiges Verantwortungsbewusstsein, und der starke Drang, alles alleine machen (managen) zu wollen. Besonders, wenn die erbrachten Leistungen und die Hingabe im Job von den Vorgesetzten und den Mitarbeitern nicht entsprechend anerkannt werden, ist die Gefahr groß, an Burn-out zu erkranken. Um die Krankheit verstehen zu können, muss man eines vorausschicken: Das Burn-out-Syndrom ist keine eigenständige Krankheit, sondern die Summe unterschiedlicher Beschwerden, die jedoch – um als Burn-out zu gelten – häufig zusammen auftreten. Die Beschwerden sind nicht nur psychischer, sondern auch körperlicher Natur. Sie treten nicht von jetzt auf gleich auf, sondern entwickeln sich oft über Jahre hinweg. Vor allem wenn für die körperlichen Beschwerden keine medizinische Erklärung gibt, kommt man der Diagnose „Burn-out“ sehr nahe. Mögliche körperliche Symptome sind:

  • Schlafstörungen
  • Herzklopfen
  • Anfälligkeit gegenüber Infektionen
  • Muskelverspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Gleichgewichtsstörungen
  • häufig auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich

Zu den häufigsten psychischen Beschwerden zählen:

  • schwindendes Selbstbewusstsein
  • schwindendes Selbstwertgefühl
  • Depressionen
  • Interessenverlust
  • die Stressanfälligkeit ist erhöht
  • Verletzlichkeit (bei Enttäuschungen z.B.)
  • schwindende Zufriedenheit bei der Arbeit.

Diagnose und Therapie bei Burn-out-Syndrom

Bevor die Diagnose Burn-out gestellt werden kann, müssen verschiedene Erkrankungen, die mit ähnlicher Symptomatik einhergehen, ausgeschlossen werden. Die meisten Betroffenen gehen zum Arzt, weil sie bei sich körperliche Symptome beobachten. Hier erfolgt zunächst eine körperliche Untersuchung, um den Beschwerden auf den Grund zu kommen. Findet der Arzt keine Ursachen für die körperlichen Beschwerden, wird er den Patienten einem Psychologen überweisen, dessen Aufgabe es ist, Lebens- und Arbeitsumfeld des Betroffenen genauer unter die Lupe zu nehmen. Bestimmte Erkrankungen, wie z.B. Fibromyalgie, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Schilddrüsenunterfunktion, Angst- und Schlafstörungen müssen ausgeschlossen werden.

Bei Depressionen ist eine klare Abgrenzung nicht immer möglich. Für die Therapie ist die Selbsteinsicht besonders wichtig. Die Betroffenen müssen selbst erkennen, dass sie professionelle Hilfe nötig haben. Je eher diese Hilfe in Anspruch genommen wird, umso günstiger ist der Krankheitsverlauf. Damit die Therapie rasch Wirkung zeigt, müssen die Betroffenen selbst aktiv mitarbeiten. Sie müssen lernen, sich zu entlasten und zu entspannen. Stressauslöser sollten gemieden werden. Gelassenheit ist sicherlich nichts, was man von heute auf morgen lernen kann, doch sie ist enorm wichtig für die Therapie. Zusammen mit den behandelnden Ärzten kann man sehr gute Strategien für Alltagsbewältigung und Stressabbauentwickeln. Der kurzfristige Einsatz von Antidepressiva ist möglich, allerdings nur bei stark ausgeprägtem Burn-out-Syndrom.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.

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