Borderline Störung – die Hassliebe im täglichen Leben
Die Borderline Störung ist die am häufigsten diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Die Betroffenen zeigen ein gestörtes Selbstbild und haben starke Probleme in zwischenmenschlichenBeziehungen. Die Borderline Störung zeigt sich häufig im frühen Erwachsenenalter, oder auch schon früher. Die Erkrankung kommt sehr häufig vor, etwa 2% der Bevölkerung leidet unter dieser Persönlichkeitsstörung. Davon sind etwa 75% Frauen. Unter den Patienten, die an Borderline erkrankt sind, begeht etwa jeder zehnte Selbstmord. Insgesamt führen Borderliner ein Leben, in dem sie sich selbst Schaden zufügen, meist in Form von Selbstverletzung.
Symptome und Diagnose bei Borderline
Die meisten Borderline Patienten zeigen neben den typischen Borderline-Symptomen auch Symptome einer Depression. Des Weiteren treten hier häufigSuchterkrankungen auf, insbesondere Alkohol- und Drogenmissbrauch. Diese Gesamtheit von Suchterkrankung und Depression macht es den Ärzten bei der Diagnosestellung recht schwer. AlleBorderliner haben jedoch einige Punkte gemeinsam. Eine starke innere Anspannung und ein Wechselbad der Gefühle sind für Patienten charakteristisch. Der häufige und heftige Wechsel zwischen Liebe und Hass, zwischen Selbstzweifel und Selbstüberschätzung, sowie zwischen Euphorie und Depression macht den Patienten das Leben im wahrsten Sinne des Wortes schwer.
Die Angst, verlassen zu werden ist groß. Die Betroffenen versuchen alles, aber wirklich alles, um nicht allein bleiben zu müssen. Meist erleben Borderliner kurze, dennoch sehr intensive Beziehungen. Zu Beginn werden die Partner idealisiert, doch diese Idealisierung kann rasch in eine Form von Hass umschlagen. Selbstzweifel und Angst bestimmen nun den Alltag.
Dieser Wechsel zwischen „gut und böse“ setzt die Patienten enorm unter Druck. Unterpsychischen Druck. Wenn der Druck zu groß wird, beginnen Borderliner sich selbst Verletzungen zuzufügen. Sie begeben sich häufig in gefährliche Situationen, die von Raserei beim Autofahren, über das nächtliche Aufsuchen von gefährlichen Plätzen bis hin zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit Gelegenheitsbekanntschaften reicht. Für die Diagnose sind bestimmte Kriterien sehr wichtig. Einige typische Symptome, die gleichzeitig auftreten können, aber nicht müssen dienen den Ärzten als Leitfaden bei der Diagnostik. Instabiles Selbstbild, Angst vorm Verlassenwerden, chronisches Gefühl von Leere, starke Impulsivität, unangemessene Wut, extreme Stimmungswechsel, häufige, wechselnde, intensive, aber instabile Beziehungen, und unter Belastung auftretende paranoide Anwandlungen gelten als typische Symptome einer Borderline Störung. Bei den Ärzten ist ein besonderes Feingefühl gefragt, wenn es darum geht, Borderline Störung zu diagnostizieren.
Therapie bei Borderline Störung
Die Borderline Störung ist eine äußerst ernst zu nehmende Erkrankung, nicht zuletzt wegen den selbstzerstörerischen Aspekten. Die Therapie soll den Betroffenen helfen zu lernen, ihre Gefühle und ihr Verhalten zu kontrollieren. Vor allem extreme Empfindungen müssen unter Kontrolle gebracht werden. Dies lernt man in insgesamt vier Therapiemodulen. Bei Bedarf werden auch Medikamente verabreicht, doch in erster Linie sollen die Betroffenen lernen, wie sie ihre Selbstachtung wiederfinden, sich selbst zu lieben, wie sie zwischenmenschliche Fertigkeiten optimal umsetzen können, und wie sie mit ihren Gefühlen umgehen können, ohne dabei in extreme Stresssituationen zu gelangen.
Häufig entsteht die Borderline Störung aus einem Trauma heraus. Ist dies der Fall, so wird eine Traumatherapie angesetzt, allerdings erst dann, wenn die Betroffenen wieder psychisch stabil sind. Für Angehörige von Borderlinern ist wichtig, dass sie es lernen, mit dieserPersönlichkeitsstörung umzugehen. Borderline Patienten brauchen kein Mitleid, sondern Stabilität und emotionale Sicherheit. Diese gekonnt zu dosieren, müssen Angehörige genau so lernen, wie die Borderliner es lernen müssen, mit ihren Gefühlen umzugehen.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung
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