Bluthochdruck – Hypertonie als Risikofaktor für Folgeerkrankungen
Vom Bluthochdruck ist ein großer Teil der Gesamtbevölkerung betroffen. Diese Erkrankung zählt also nicht umsonst zu den Volkskrankheiten. Beinahe 50% der Erwachsenen leidet an Hypertonie, wie die Erkrankung im Fachjargon heißt. Bluthochdruck stellt einen sehr hohen Risikofaktor für eine Vielzahl weiterer Erkrankungen dar. So ist sie Ursache von Gefäßerkrankungen, Nieren- und Herzinsuffizienz und somit ein Auslöser einer Reihe von Folgeerkrankungen. Bluthochdruck wird meist sehr spät entdeckt, da sie in der Regel kaum Beschwerden verursacht. Die Erkrankung wird nicht selten durch Zufall, bei einer Routineuntersuchung entdeckt.
Es ist wichtig zu wissen, welche Werte als Normal gelten, und wo Bluthochdruck beginnt. Als Richtwert dient ein Blutdruckwert mit 120mmHg (Systole) und 80mmHg (Diastole). Geringe Abweichungen sind jedoch nicht besorgniserregend. So verändert sich der Blutdruck schließlich auch bei Anstrengungen, bei körperlicher, wie psychischer Belastung (Stress etc.). Von einem Bluthochdruck spricht man also erst, wenn die Blutdruckwerte nach wiederholten Messungen bei 140/90 oder höher liegt. Dieser Wert ist auch bei älteren Menschen als Richtwert für behandlungsbedürftigen Bluthochdruck zu verstehen. Je nach vorhandenen Risikofaktoren können jedoch bereits Werte um 130-139/85-89 als Bluthochdruck eingestuft werden.
Weiterführender Link auf unserer Laborwerte und Blutwerte Seite
- https://www.laborwert.info/bluthochdruck/, Informationen auch zu Bluthochdruck
Bluthochdruck hat viele Ursachen – Zwischen Mangel- und falscher Ernährung
Was die Ursachen für Bluthochdruck betrifft, da tappt die Medizin immer noch im Dunkeln, klar ist jedoch, dass zahlreiche Faktoren die Entstehung von Bluthochdruck begünstigen. Dazu gehören Übergewicht, genetische, familiäre Veranlagung, Stress, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Mangel an Bewegung, zu hoher Salzkonsum, Kaliummangel. Falls eine Untersuchung keine organische Ursache ergibt, spricht man von einer primären, oder essentiellen Hypertonie. Bei Bluthochdruck, der auf eine organische Erkrankung zurückzuführen ist, spricht man von sekundärer Hypertonie. Diese Unterscheidung ist insbesondere bei der Behandlung sehr wichtig. Häufig wird die primäre Hypertonie zusammen mit anderen Erkrankungen diagnostiziert. Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht, oder zu hohen Blutfettwerten. Treffen diese vier Faktoren aufeinander, wird von metabolischem Syndrom gesprochen. Bei der sekundären Hypertonie kann man sagen, dass der Bluthochdruck die Folgeerscheinung einer vorangehenden Erkrankung ist. Eine Verengung der Blutgefäße in den Nieren, oder eine angeborene Verengung der Aorta können solche Vorerkrankungen sein. Des Weiteren werden auch bestimmte Hormonstörungen für Bluthochdruck als Ursache genannt.
Hypertonie – Symptome richtig deuten und handeln
Bluthochdruck bleibt in der Regel lange Zeit unbemerkt. Oft gehen die Patienten mit „banalen“ Beschwerden zum Arzt, da sie für die Beschwerden keine Erklärung haben. Zu den Symptomen von Hypertonie zählen Müdigkeit, häufiges Nasenbluten, Schwindelgefühl, häufige Kopfschmerzen, Nervosität, aber auch Kurzatmigkeit. Allerdings spricht keine der Symptome sofort für eine Hypertonie. Nur eine umfassende Untersuchung, sowie die Messung des Blutdrucks kann eine eindeutige Antwort liefern. Fakt ist, dass Blutdruckwerte, die über längere Zeit hoch sind, die Gefäßwände, die Nieren, das Herz und andere Organe nachhaltig schädigen können. Treten weitere Beschwerden, wie z.B. Angina pectoris auf, spricht vieles dafür, dass das Herz bereits Schaden genommen hat. Es ist auch möglich, dass der Blutdruck plötzlich in die Höhe schießt und Werte > 230/130mmHg erreicht. In diesem Fall handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine so genannte hypertensive Krise, die sofortige ärztliche Behandlung erfordert.
Die richtige Therapie bei Bluthochdruck
Die Blutdruckmessung ist die erste Untersuchung, die der Arzt durchführt. Allerdings wird hier der Blutdruck an mehreren Tagen gemessen, oder eine 24-Stunden-Messung durchgeführt. So kann man sicherstellen, dass der Blutdruck nicht etwa aufgrund momentaner Nervosität erhöht ist. Damit andere Erkrankungen, bzw. Schäden des Herzens und der Nieren ausgeschlossen, oder festgestellt werden können, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Hierzu zählen vor allem eine Blut- und Urinuntersuchung im Labor, sowie eine Ultraschalluntersuchung der Nieren. Diese Untersuchungen dienen zudem auch für die Feststellung, ob bei der Erkrankung um eine primäre, oder sekundäre Hypertonie handelt. Mit den zusätzlichen Untersuchungen können auch weitere Erkrankungen, wie z.B. Arteriosklerose festgestellt werden. Da Bluthochdruck häufig auch die Blutgefäße der Augen schädigen kann, wird in der Regel auch eine Augenhintergrunduntersuchung durchgeführt. Eine Diagnose kommt leider oftmals zu spät, wenn die Blutgefäße bereits geschädigt sind. Tragen die Koronararterien Schäden davon und bleiben erstmal unbehandelt, kann Herzinsuffizienz die Folge sein. Durch die Mangelversorgung des Herzmuskels ist das Herz genötigt, Mehrarbeit zu leisten.
Die Therapie richtet sich nach der Art der Hypertonie. Im Falle einer primären Hypertonie ist es wichtig, dass die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten geändert werden. Verordnet werden Bewegung, Gewichtsabnahme, Senkung des Salzkonsums (2-4g. Salz/Tag sind ideal), Verzicht auf Tabak und Alkohol, sowie nach Möglichkeit Autogenes Training. Auch die Ernährung muss komplett umgekrempelt werden. Wichtig ist hierbei, auf Fast Food nach Möglichkeit zu verzichten, fett- und salzarme Speisen, Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte, mageres Fleisch und Fisch, sowie Meeresfrüchte sind wichtige Lieferanten von Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, sowie Spurenelementen. Erst, wenn diese Maßnahmen keine Besserung mit sich bringen, wird der Arzt eine medikamentöse Therapie in Erwägung ziehen. Bei der Behandlung von sekundärer Hypertonie muss die Grunderkrankung behandelt werden. Hier werden die allgemeinen Maßnahmen, wie die Umstellung der Ernährung etc. wenig, bis gar nicht helfen. Ziel einer jeden Therapie zur Blutdrucksenkung ist, das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen erheblich zu senken. Bei der Behandlung finden also auch die Risikofaktoren, als solche die Aufmerksamkeit, die ihnen auch zusteht.
Das heißt im Klartext, es wird angestrebt, die Blutfettwerte zu senken und eine vorhandene Diabeteserkrankung in den Griff zu bekommen. Patienten müssen eines wissen, wenn sie eine medikamentöse Therapie beginnen. Bluthochdruckpatienten lebten viele Jahre mit einen zu hohen Blutdruck. Nun muss der Körper mit einem geringeren Druck auskommen, was dazu führt, dass sich die Patienten zu Beginn der Therapie (wenige Tage, bis zu 2-3 Monaten) etwas schlapp, müde und abgeschlagen fühlen. Viele machen hier den Fehler, dass sie ihre Medikamente einfach absetzen. Dies darf jedoch nicht sein. Der Körper braucht etwas Zeit, sich an den neuen Druck zu gewöhnen. Halten die Beschwerden jedoch länger an, so ist es wichtig, den behandelnden Arzt davon in Kenntnis zu setzen. Nur er kann die Dosierung ändern, oder auf ein anderes Medikament zurückgreifen.
Den Verlauf von Bluthochdruck richtig begleiten
Das Tückische am Bluthochdruck ist die Tatsache, dass er lange Zeit unbemerkt bleibt und Schäden verursachen kann. Der größte Schaden ist die Arteriosklerose, die dann weitere schwere Erkrankungen nach sich zieht. Wird der Bluthochdruck jedoch rechtzeitig bemerkt, sind die Prognosen gut. Bei zu später Diagnose können jedoch Folgeerkrankungen und Komplikationen nicht ausgeschlossen werden. Bei bestehender Arteriosklerose wird das Risiko erhöht, einen Herzinfarkt, oder Schlaganfall zu erleiden. Weitere Komplikationen können sein: Sehstörungen, durch Verengung der Blutgefäße an der Netzhaut, Bauchaortenaneurysma, oder Schädigung der Nieren (Nierenschwäche).
Bluthochdruck vorbeugen? Das können Sie tun!
An Bluthochdruck kann jeder erkranken. Einige Risikofaktoren begünstigen die Entstehung der Krankheit jedoch erheblich. Deshalb gilt es, diese Risikofaktoren in Schach zu halten und für eine gesunde Lebensweise zu sorgen. Achten Sie auf Ihre Ernährung, bewegen Sie sich regelmäßig, verzichten Sie auf Tabak- und Alkoholkonsum, schränken Sie Ihren Salzkonsum ein, lernen Sie es, sich auch in Stresssituationen entspannen zu können. Hierfür eignet sich Autogenes Training, oder Joga hervorragend. Wer seinen Blutdruck regelmäßig misst, hat eventuellen Abweichungen besser im Auge. Notieren Sie sich die Blutdruckwerte, nur so können Sie regelmäßige Abweichungen sofort erkennen. Sind die Blutdruckwerte über mehrere Tage über 140/90, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen. Patienten, die bereits eine diagnostizierte Hypertonie haben, sollten bedenken, dass sie Medikation ihr Leben lang behalten werden. Deshalb ist es wichtig, die Medikamente, die täglich eingenommen werden müssen, immer vorrätig zu haben. Niemals dürfen Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden.
Vor allem mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken zu. Bluthochdruck ist eine Erkrankung der Blutgefäße, wobei der Blutdruck in den Gefäßen permanent erhöht ist. Im Alltag häufig als Bluthochdruck bezeichnet, wird die Krankheit in der Medizin Hypertonie genannt. Ein Blutdruck von 120/80 mmHg bis 129/84 mmHg wird als normal bezeichnet. Steigt der Blutdruck jedoch auf einen Wert von 140/90 mmHg oder sogar noch höher, dann spricht man von einer leichten Hypertonie. Mittelschwer ist der Bluthochdruck ab Werten von 160/100 mmHg und schwerwiegend falls die Werte 180/110 mmHg überschreiten.
Bei fast allen an Bluthochdruck leidenden Personen sind keine körperlichen Ursachen für das Entstehen der Krankheit erkennbar. Der Bluthochdruck wird also nicht durch andere Krankheiten oder Medikamente ausgelöst. Die Gründe für diese sogenannte primäre Hypertonie sind meistens unbekannt. Mögliche Gründe sind Genmutationen oder der Lebensstil (körperliche Verfassung, Kochsalz-, Alkohol- oder Tabakkonsum, Stress). Wie bereits angesprochen hat der Lebensstil eine Erkrankung an Bluthochdruck begünstigen kann. Eine mögliche Ursache ist der Kochsalzverbrauch. Bei vielen Patienten steigt der Bluthochdruck, wenn sie zu viel Kochsalz aufnehmen. Senkt man den Salzverbrauch hingegen, so sinkt auch der Blutdruck. Auch Stress kann Auslöser von Bluthochdruck sein. Die Stresshormone lassen den Blutdruck ansteigen. Weiterhin kann Übergewicht sowie mangelnde Bewegung zu erhöhtem Blutdruck führen, insbesondere Fettpolster am Bauch und der Taille. Eine Gewichtsabnahme senkt in aller Regel auch den Blutdruck. Ebenfalls von Bedeutung ist der Alkohol- und Nikotinkonsum, denn schon kleine Mengen lassen den Blutdruck erhöhen. Kein oder ein nur geringer Konsum von Alkohol und Zigaretten kann Abhilfe schaffen.
Bluthochdruck ist meistens nicht direkt spürbar, denn die Symptome sind zu Beginn der Krankheit noch nicht ausgeprägt. Die rechtzeitige Diagnose von Bluthochdruck ist damit extrem schwierig. Die Krankheit wird meistens erst Jahre oder Jahrzehnte nach Ausbruch erkannt. Der Körper kann dabei jedoch dauerhaft geschädigt werden. Der zu hohe Druck belastet das Herz und macht die Blutgefäße enger – die Durchblutung ist beeinträchtigt. Das Risiko eines Schlaganfalls, eines Herzinfarktes oder die Erkrankung an Diabetes nehmen zu. Symptome, die auf einen zu hohen Druck im Blut hinweisen können sind Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Nasenbluten.
Bluthochdruck durch regelmäßige Blutdruckmessung ermitteln
Auch die Lebensverhältnisse des Patienten, die Einnahme von Medikamenten und Erkrankungen von Verwandten geben dem Arzt hilfreiche Informationen zur Krankheitsdiagnose. Bei einem Arztbesuch sollte auch das Gewicht und die Körpergröße erfasst werden. Die Blutdruckmessung erfolgt in kurzen Abständen mit einer Ruhepause dazwischen. Bei einer primären Hypertonie können schon einfache Maßnahmen den zu hohen Blutdruck senken. Sollten die einfachen Maßnahmen nicht ausreichen, so schaffen Medikamente ebenfalls Abhilfe. Insbesondere ein gesunder und ausgewogener Lebensstil kann wahre Wunder wirken:
- kein Übergewicht
- kein oder nur mäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum
- weniger Kochsalz mit der Nahrung aufnehmen
- gesunde Ernährung
- regelmäßig Sport treiben
- weniger Stress
Bluthochdruck kann man also schon mit einfachsten Anpassungen des Lebensstils in den Griff bekommen. Dennoch ist es ratsam, den Arzt für ein Beratungsgespräch aufzusuchen. Doch auch wer (noch) nicht an Hypertonie erkrankt ist, kann mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung die Krankheit effektiv vorbeugen.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung