Anti-Aging als Maßnahme gegen den Alterungsprozess der Haut
Ein langes und erfülltes Leben – das ist der Wunsch vieler Menschen bis ins hohe Alter hinaus. Fortschritte in der Medizin und ein qualitativ immer höherer Lebensstandard lassen den Traum zunehmend Realität werden. Doch man sollte sich nicht nur auf andere verlassen, man selbst übt nämlich auch mit seinem Lebensstil entscheidenden Einfluss auf die Lebenserwartung und den Alterungsprozess aus. Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ist die Lebenserwartung der Menschen in den Industrienationen kontinuierlich angestiegen. Die höhere Lebenserwartung lässt sich größtenteils auf die verbesserten Lebensumstände, ausgewogenere Ernährung und gestiegene Hygienestandards zurückführen. Die heutige durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt bei ca. 77 Jahren, die der Frauen sogar bei etwa 82 Jahren. Das zur Zeit maximal erreichbare Alter liegt bei rund 120 Jahren. Die Ursachen für diese natürliche Obergrenze sind aber noch nicht ausreichend erforscht. Vermutungen zufolge sind die Gene hierfür verantwortlich.
Anti-Aging beschreibt alle Maßnahmen, die darauf abzielen, den biologischen Alterungsprozess zu verlangsamen. Dadurch soll man sich „jung und fit“ fühlen und eine hohe Lebensqualität im Alter gewährleistet sein.
Das Altern des Körpers ist dabei ein ganz natürlicher Prozess. Mehrere Faktoren haben Einfluss auf den Körper und führen zur Alterung.
Ein gewisser Teil der Lebenserwartung wird durch unsere Gene bestimmt. Auf diesen Faktor hat man selbst keinen Einfluss. Es kann aber vorkommen, dass „Langlebigkeit“ vererbt wird. Haben in einer Familie viele der Vorfahren ein hohes Alter erreicht, dann haben die Nachkommen tendenziell ebenfalls eine höhere Lebenserwartung.
Die Gene bestimmen jedoch keinesfalls alleine, wie alt man wird bzw. wie jung man sich fühlt. Viel entscheidendere Bedeutung haben die Faktoren Lebensstil und Umwelteinflüsse wie Ernährung, Schlaf, Bewegung, Umgang mit Stress oder Umweltverschmutzung. Seinen Lebensstil kann man selbst beeinflussen – man hat es also in der Hand, ob man ein längeres Leben begünstigt oder nicht. Schon kleine Änderungen des Alltags können zu Verbesserungen in Hinblick auf ein langes Leben führen.
Anti-Aging Methoden, um dem Alterungsprozess der Haut vorzubeugen
Das wohl wichtigste Lebenselixier ist die regelmäßige Bewegung, denn sie bietet ein hohes Gesundheitspotenzial. Experten empfehlen, sich mindestens eine halbe Stunde am Tag körperlich zu bewegen oder 3 bis 4-mal pro Woche Sport zu treiben. Dabei sind es oft die allgemein bekannten Sportarten, die sich bewährt haben: Rad fahren, Schwimmen, Wandern oder Joggen senken nicht nur den Blutdruck und beugen so vor Krankheiten wie Diabetes vor, sondern helfen auch Übergewichtigen ihre überschüssigen Pfunde los zu werden. Denn auch das Gewicht spielt eine wichtige Rolle bei der Lebenserwartung. Ein zu hohes Gewicht belastet den Körper und macht ihn für Erkrankungen wie Osteoporose anfälliger. Es wurde nachgewiesen, dass übergewichtige Personen eine geringere Lebenserwartung besitzen als solche mit normalem Körpergewicht. Regelmäßig Sport treiben und eine ausgewogene, gesunde Ernährung sollten einer Diät zur Gewichtsverringerung vorgezogen werden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung beugt vielen Krankheiten vor. Insbesondere sollte auf vitaminreiche Nahrung (Vitamin A, C und E) geachtet werden, denn dadurch werden freie Radikale gebunden, die u.a. für die Alterung verantwortlich sind. Weiterhin empfiehlt es sich, seinen Fleisch- und Zuckerkonsum zu reduzieren. Auf Grundlage der Auswertung von Statistiken der Inselbewohner Okinawa konnte man Ernährungsempfehlungen abgeben. Die dort lebenden Menschen erreichen überdurchschnittlich oft ein Alter von bis zu über 100 Jahren. Die Ernährung der Einwohner besteht größtenteils aus Fisch, Obst und Gemüse. Auf tierische Fette verzichtet man völlig, denn es werden pflanzliche Fette wie Olivenöl verzehrt. Als Getränk nehmen sie hauptsächlich Grünen Tee zu sich, dem verjüngende Eigenschaften nachgesagt werden. Drei bis vier Tassen pro Tag helfen bereits.
Um sich vom Stress und den Strapazen des Alltags zu erholen, benötigt der Körper ausreichend Schlaf. Anhaltender Stress sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Ansonsten drohen verminderte Leistungsfähigkeit oder Schlafstörungen bis hin zu einem Burnout-Syndrom. Verantwortlich für den Schlaf-Wach-Rhythmus des menschlichen Organismus ist das Hormon Melatonin. Mit zunehmendem Alter sinkt die Hormonproduktion, was unangenehme Schlafstörungen zur Folge haben kann. Zwar kann Melatonin in Tablettenform künstlich verabreicht werden, doch eine lebensverlängernde Wirkung des Medikaments wurde bislang noch nicht nachgewiesen.
Der Alterungsprozess des Menschen ist am deutlichsten an seiner Haut erkennbar. Faltenbildung und trockenere Haut sind die typischen Symptome der Hautalterung. Dieser Vorgang ist biologisch bedingt, denn die Fähigkeit, die Hautzellen zu erneuern nimmt mit dem Alter beständig ab (beginnend um das 25. Lebensjahr). Neben dem rein natürlichen Vorgang spielen Umwelteinflüsse ebenso eine Rolle. Wer ausgiebig Sonnenbäder genießt oder regelmäßig ins Solarium geht, kann seiner Haut Schaden zufügen und den Alterungsvorgang durch UV-Strahlung sogar beschleunigen.
Eine Vielzahl an Cremes und Kosmetika werben mit ihrer „Anti-Aging“ Wirkung. Käufer erhoffen sich dadurch weniger Faltenbildung und eine glattere, geschmeidigere Haut. Die tatsächliche Wirkung dieser Cremes ist aber leider nur oberflächlich und es gibt keinerlei Beweise über eine weniger Faltenbildung oder gar ein längeres Leben. Der Begriff „Anti-Aging“ dient hier lediglich marketingpolitischer Zwecke.
Nicht alle Anti-Aging Effekte sind sinnvoll, um die Alterung der Haut zu verhindern
Ohnehin sind die vielen Medikamente und Methoden, die mit Anti-Aging-Effekten werben in der Wissenschaft sehr umstritten. Befürworter loben die alterungshemmenden Wirkungen während dessen Kritiker diese oft wegen mangelnder Beweise völlig ablehnen oder zumindest in Frage stellen. So sollen bspw. Wachstumshormone wie Somatotropin zu Abbau von Fettgewebe, Hautregeneration oder zur Verbesserung des Stoffwechsels führen. Das Risiko, an einem Krebstumor zu erkranken steige jedoch.
Auch dem Wirkstoff DHEA, der für die Hormonproduktion verantwortlich ist, wird eine verjüngende Wirkung nachgesagt. Im Alter besitzt der Mensch immer weniger DHEA und es kommt zur Alterung. Durch die künstliche Hinzugabe von DHEA wird die Haut wieder belastbarer und schöner, man verliert weniger Muskelmasse und bleibt auch geistig fitter. Angeblich soll der Wirkstoff keine Nebenwirkungen auslösen, wobei auch hier die Forschung noch an ihrem Anfang steht.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung