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Neurosen

Neurosen

Neurosen – Psychische Erkrankung mit ernstem Hintergrund

Unter einer Neurose versteht man eine psychische Störung, der keine erkennbaren körperlichen Ursachen zugrunde liegen. Neurosen äußern sich vor allem in übertriebenen Ängsten, nicht selten arten diese in Hysterie aus. Das Gegenstück der Neurose ist die Psychose. Als Neurosen bezeichnet man eine ganze Gruppe seelischer Krankheiten, somit gilt eine Neurose nicht als eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr als Sammelbegriff.

Neurosen wurden früher als Synonym für Geisteskrankheit, oder auch für Nervenleiden, Nervenkrankheiten verwendet, da sie ihren Ursprung in der Neurologie hatte. In der Psychiatrie wurde der Begriff Neurose häufig sehr unklar und in sehr unterschiedlichen Bedeutungsformen benutzt.

Der wohl wichtigste Unterschied zwischen einem Neurotiker und einem Psychotiker ist die Tatsache, dass der Neurotiker wohl seiner Erkrankung, bzw. seines Leidens bewusst ist, der Psychotiker jedoch eher davon überzeugt ist, dass er gesund ist. Neurosen müssen nicht zwangsläufig auch die Persönlichkeit beeinträchtigen, im Gegensatz zur Psychose, wo Psyche und Persönlichkeit stark von der Erkrankung betroffen sind (Realitätsverlust z.B. bei Schizophrenie).

Ursachen und Symptome ernster Neurosen

Die Ursachen dieser Erkrankung sind nicht eindeutig geklärt. Fakt ist jedoch, dass Neurosen zu den häufigsten Erkrankungen zählen. Allein in Deutschland sind Menschen in einer zweistelligen Millionenzahl (geschätzte Werte) von einer Neurose betroffen. Dabei sind Frauen deutlich häufiger von Neurosen betroffen, als ihre männlichen Mitmenschen. Neurosen können in jedem Lebensabschnitt auftreten, besonders häufig werden Erkrankungen aus diesem Bereich zwischen dem 20. und dem 50. Lebensjahr diagnostiziert. Als mögliche Ursachen werden unter anderem genetische Veranlagung, negative Umwelteinflüsse, biologische Krisenzeiten, wie Pubertät, Wechseljahre etc. genannt.

Zu den wichtigsten Symptomen zählt die Ängstlichkeit. Betroffene zeigen sich auffallend ängstlich und unsicher. Sie wirken häufig unschlüssig und entwickeln verschiedene Zwänge (Zwangsneurosen). Phobische Ängste, die mitunter in Hysterie ausarten können, zählen auch zu den Symptomen. Neurosen machen sich oft schon im Kindesalter bemerkbar, dennoch wird den Früh- bzw. Brückensymptomen kaum Bedeutung beigemessen. Dazu zählen Einnässen, Einkoten, Essstörungen, häufiges Erbrechen, Gehemmtheit, Ängstlichkeit, Unsicherheit, Nägel kauen, Stottern, von zu Hause weglaufen, oder übertriebene Angepasstheit (Mamakind, Musterknabe etc.), aber auch häufiges Schulschwänzen. Diese Auffälligkeiten sollten jedoch unbedingt ernst genommen werden.

Diagnose und Therapie bei Neurosen

Der Begriff Neurose wird heutzutage offiziell nicht mehr verwendet. Zu unterschiedlich zeigen sich die einzelnen Erkrankungen, um hier allgemein über Diagnostik sprechen zu können. Anhand der Symptomatik und der Anamnese kann ein erfahrener Arzt, oder Psychiater die Diagnose einer neurotischen Störung stellen. Je eher eine Neurose erkannt und therapiert wird, umso besser ist die Prognose. Als Therapieform werden in der Regel Psychotherapie, Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie und ähnliche Behandlungsmethoden angewandt. Je nach Art und Form der Neurose kommen innerhalb der Psychotherapie bestimmte Methoden zur Anwendung. Dabei ist es wichtig, dass die Patienten es lernen, mit ihrer Neurose erst einmal umzugehen, sich selbst als ganzen Menschen zu betrachten, und ihre Ängste, oder Zwänge abzubauen.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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