Chronisches Erschöpfungssyndrom – Wenn Müdigkeit das Leben bestimmt
Wenn die Müdigkeit Überhand nimmt und weitere Symptome sich zeigen, dann liegt die Diagnose„Chronisches Erschöpfungssyndrom“ recht nahe. Betroffene sind ständig müde, und fühlen sich krank und erschöpft. Dieser Zustand ist dauerhaft und macht den Betroffenen sehr zu schaffen. Als Ursache kommen hier chronische Vireninfektionen infrage, aber auch Hormonstörungen und verschiedene Fehlfunktionen des Immunsystems.
Auch die Ernährung, Umweltgifte, Gifte aus Suchtmitteln, Stresssituationen, unbewältigte Emotionen spielen eine große Rolle bei der Entstehung von chronischemErschöpfungssyndrom. Da die Leistungsfähigkeit deutlich abnimmt, können auch zeitweilig Schübe von Depressionen hinzukommen. Körperliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, und Schlafstörungen sind nicht selten Begleitsymptome. Chronisches Erschöpfungssyndrom kann sich in vielen unterschiedlichen Symptomen äußern, doch hierzu gleich mehr. Für die Diagnose ist es sehr wichtig, dass andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen, zunächst ausgeschlossen werden können. Obwohl das chronische Erschöpfungssyndrom häufig mit demBurn-Out Syndrom im gleichen Atemzug genannt wird, sollte man hier eine klare Grenze ziehen, denn diese beiden Erkrankungen sind doch sehr unterschiedlich, also handelt es sich bei den beiden keineswegs um ein und dieselbe Krankheit.
Symptome und Diagnose bei chronischem Erschöpfungssyndrom
Beim chronischen Erschöpfungssyndrom handelt es sich um ein äußerst komplexes Krankheitsbild. Allerdings reichen die Beschwerden so weit, dass diese die Leistungsfähigkeit und auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Nur wenige der Betroffene finden den Weg zum Arzt, dabei kann man die Krankheit heute relativ gut behandeln. Charakteristisch für das chronische Erschöpfungssyndrom sind eben der dauerhafte Erschöpfungszustand und das Gefühl der Abgeschlagenheit. Die Aktivitäten sinken auf etwa die Hälfte herunter, im Vergleich zu den Zeiten, wo die Müdigkeit noch nicht in diesem Maße vorhanden war.
Zu den weiteren Symptomen zählen:
- Kopfschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen und Muskelschwäche
- rasche Ermüdung nach geringer Belastung
- Schlafstörungen, Schlaflosigkeit
- Empfindlichkeit der Lymphknoten
- Entzündungen im Rachenbereich
- mitunter auch Fieber und weitere Beschwerden, wie:
- Einschränkung des Gesichtsfeldes
- Lichtunverträglichkeit
- Reizbarkeit
- Herabsetzung des Denkvermögens
- Depressionen
- Konzentrationsschwäche
- Vergesslichkeit
Für die Diagnose ist ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch unbedingt notwendig. Da die Symptome auch bei anderen Erkrankungen einzeln, oder auch zusammen auftreten können, gilt hier zunächst, diese anderen Erkrankungen auszuschließen. Für die Diagnose Chronisches Erschöpfungssyndrom müssen die Beschwerden länger, als sechs Monate vorhanden sein. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, ist es erforderlich, weitere Untersuchungen durchzuführen. Untersucht werden dabei Blutwerte, Nieren- und Leberfunktionen, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse und der Hormonhaushalt. Eine Situationsanalyse kann eine wichtige Hilfe für die Diagnosestellung sein. Hierbei wird die Situation im häuslichen und beruflichen Umfeld unter die Lupe genommen. Mobbing, häusliche Gewalt etc. können für die Erkrankung ein möglicher Auslöser sein. Die Ernährung spielt für unsere Gesundheit auch eine zentrale Rolle, deshalb wird sie auch hier genauer angeschaut.
Therapie bei chronischem Erschöpfungssyndrom
Die Therapie richtet sich nach der möglichen Ursache. Wird die Erkrankung durch eine Infektion ausgelöst, so wird zunächst die Infektion (meist mit Antibiotika) behandelt. Werden als Ursache Gifte genannt, so werden die Betroffenen je nach Art der Gifte entgiftet. Die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist in jedem Fall sehr wichtig. Ist die Ursache aufErnährungsfehler zurückzuführen, so wird eine Ernährungsumstellung empfohlen. Vollkornprodukte und eine vitaminreiche Ernährung, wo viele pflanzliche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan stehen, sollten bevorzugt werden.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung