Lupus erythematodes – Autoimmunerkrankung der Haut und Organe
Die Erkrankung Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung. Hier fällt die Krankheit in die Gruppe der Kollagenosen. Überwiegend junge Frauen sind von der Krankheit betroffen, aber auch Männer können daran erkranken. Korrekt wird die Erkrankung als Systemischer Lupus erythematodes bezeichnet. Die Ursache für die Entstehung der Krankheit ist noch nicht geklärt. Tatsache ist jedoch, dass der Körper Immunreaktionen gegenüber körpereigener Zellbestandteile bildet. Die Folgen sind Entzündungen verschiedener Organe im Körper.
Hauptsächlich werden Haut, Gelenke und die Nieren von der Krankheit betroffen. Charakteristisches Merkmal von Lupus erythematodes sind die schmetterlingsförmige Rötungen im Gesicht. Diese Rötungen neigen dazu, bei Sonneneinstrahlung verstärkt aufzutreten. Die Erkrankung wird häufig von Gelenkschmerzen begleitet, ebenso sind weitere Organbeteiligungen möglich. Durchblutungsstörungen, insbesondere der Finger (mit Weiß- und/oder Blaufärbung der Fingerspitzen) und allgemeines Unwohlsein (man fühlt sich einfach krank) sind weitere Symptome.
Symptome und Diagnose bei Lupus erythematodes
Lupus erythematodes wird von zahlreichen Symptomen begleitet. Typisch für die Erkrankung ist jedoch die schmetterlingsförmige Rötung im Gesicht. Vor allem auf der Stirn, auf den Wangen, der Nase und am Kinn treten die Rötungen auf. Zu Beginn der Krankheit treten jedoch zunächst unspezifische Symptome, wie Unwohlsein, Fieber, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Schwellung der Lymphknoten auf. Im weiteren Verlauf kommen Gelenkschmerzen hinzu, ähnlich wie bei einer rheumatischen Erkrankung.
Nierenentzündungen können ein weiteres Symptom sein, immerhin tritt sie bei über 60% der Fälle auf. Für die Diagnose ist nicht nur eine lückelose Krankengeschichte erforderlich, sondern auch zahlreiche Untersuchungen. Vor allem eine Blutuntersuchung kann zur Sicherung der Diagnose sehr viel beitragen. Im Blut finden sich im Falle einer Lupus-Erkrankung bestimmte Autoantikörper. Diese Antikörper richten sich meist gegen die eigene DNA. In vielen Fällen ist auch das Zentrale Nervensystem von der Erkrankung betroffen. Diese Beteiligung äußert sich in Kopfschmerzen, Krämpfen und psychischen Auffälligkeiten. Für die Diagnose wird auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Mithilfe dieser Untersuchung kann der Zustand der Organe untersucht werden. In einigen Fällen sind auch Biopsien erforderlich, vor allem, wenn Nierenentzündungen, oder eine Vergrößerung der Leber festgestellt wurde. Eine Urinuntersuchung kann auch weitere Hinweise für die Diagnose liefern.
Therapie, Verlauf und Prognose des Lupus erythematodes
Das die Erkrankung Lupus erythematodes eine chronische Krankheit ist, müssen die Patienten damit rechnen, ihr Leben lang Medikamente zu nehmen. Neben Medikamenten ist in den meisten Fällen auch eine umfassende psychologische Betreuung notwendig. Eine Therapie, die die Krankheit heilen könnte, existiert leider bis heute nicht. Deshalb ist das Ziel einer Therapie die Linderung der Beschwerden. Grundsätzlich werden bei Lupus erythematodesImmunsuppressiva verabreicht. Diese Medikamente unterdrücken die Immunreaktion des Körpers.
In bestimmten Fällen wird die Therapie auch auf weitere Maßnahmen, wie Blutwäsche, oder Dialyse erweitert. Lupus erythematodes ist eine unheilbare Erkrankung. Allerdings ist es dank modernster Medikamente möglich, die Lebenserwartung und die Lebensqualität zu erhöhen. Während in den 60er Jahren nur etwa 20% der Erkrankten nach Diagnosestellung 10 Jahre lang die Krankheit überlebt haben, liegt diese Rate heute bei etwa 90%. Schwere Verläufe sind hier zwar auch möglich, sind aber nicht unbedingt die Regel. Bei schweren Verläufen kann es zu Nierenversagen kommen. Durch die Unterdrückung der Immunreaktion kann es zu Tumorbildungen im Körper kommen. Auch sind Infektionen möglich. Die Todesursachen bei Lupuspatienten sind meist schwere Infektionen.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung