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Verrenkungen (Luxationen)

Verrenkungen

Verrenkungen – Gelenke sind besonders oft betroffen

Verrenkungen betreffen immer die Gelenke. Wenn ein Knochen aus dem Gelenk gedreht wird, spricht der Arzt von einer Verrenkung. Besonders häufig sind von Verrenkungen die Schulter, Knie, Ellenbogen, Fingergelenke, oder die Wirbelsäule betroffen. Verrenkungen sind schmerzhaft, die betroffene Stelle schwillt auch rasch an. In den meisten Fällen ist das betroffene Gelenk unnatürlich verdreht. Verrenkungen sind häufig Folge von Gewalteinwirkungen, können aber auch beim Sport auftreten. Verrenkte Gelenke können wieder eingerenkt werden, dies sollte man jedoch unbedingt dem Facharzt überlassen, um weitere Schäden, z.B. an den Bändern, oder Sehnen zu verhindern. Kinder sind häufig von Verrenkungen betroffen, aber auch Erwachsene können sich das eine, oder andere Gelenk ausrenken. Gelenke drehen sich immer in eine vorbestimmte Richtung. Wird ein Gelenk in eine nicht vorbestimmte Richtung gedreht, reagiert es damit, dass es sich verrenkt. Verrenkungen können weitere Schäden, wie Bänderriss, oder einer Verletzung der Gelenkkapsel mit sich ziehen.

Ursache von Verrenkungen können Entzündungen sein

Wie bereits oben erwähnt, kommt es zu einer Verrenkung, wenn auf das Gelenk Gewalt ausgeübt wird. Unter Gewalt muss man natürlich nicht zwingend Missbrauch etc. verstehen. Vor allem bei Kindern kann es bei spielerischen Raufereien, oder beim Sportunterricht zu Verrenkungen kommen. Je stärker ein Gelenk bei der Verrenkung fehlbelastet wird, umso höher ist die Gefahr, dass auch Bänder und die Gelenkkapsel Schäden davontragen müssen. Dabei geht es stets, wie bereits beschrieben, um reine Fehlbelastung der Gelenke. Viele Betroffene wissen jedoch meist nicht, dass auch andere Faktoren Einfluss auf Verrenkungen ausüben können. So können Entzündungen ebenfalls ein Aspekt sein, welcher eine Verrenkung, zum Beispiel der Schultergelenke begünstigt. Ein guter Weg, dies bestmöglich zu vermeiden, ist eine Beratung beim Physiotherapeuten oder die Recherche nach Erfahrungsberichten in Zeitschriften oder dem Internet. Vor allem das World Wide Web hilft, sich mittels Beiträgen in Foren zu informieren. Betroffene schildern dort häufig ausführlich ihre Erfahrungen und ermöglichen das Finden von schnellen Antworten auf Fragen wie: Welche Belastung der Gelenke ist beim Sport noch gesund? Ist die Behandlung einer Schleimbeutelentzündung an der Schulter langwierig und schmerzhaft? Oder aber: Sind Entzündungen der Auslöser für andauernde oder gar chronische Gelenkbeschwerden? Welche Fragen es auch zu klären gibt. Sich zu informieren hilft, Verrenkungen, Entzündungen oder Gelenkbeschwerden auch auf lange Sicht zu vermeiden oder zu mildern.

Symptome und Schmerzen bei Verrenkungen

Die Symptome von Verrenkungen sind Schmerzen und eine Schwellung des betroffenen Gelenkes. Das Gelenk kann nicht mehr bewegt werden. Es ist wichtig, dass bei einer Verrenkung störende Kleidungsstücke sofort entfernt werden. Das betroffene Gelenk kann immer weiter anschwellen, was ein späteres Entfernen von Kleidungsstücken erschwert. Zudem besteht hier auch die Gefahr, dass eine optimale Durchblutung nicht mehr gewährleistet werden kann.

Diagnose und Therapie von Verrenkungen

Die Diagnose lässt sich anhand der typischen Beschwerden und dem Erscheinungsbild des betroffenen Gelenkes stellen. Eine Röntgenaufnahme kann sicherstellen, ob Bänder und Gelenkkapsel ebenfalls beschädigt wurden, oder ob nur das Gelenk betroffen ist. Eine spezielle Therapie ist in vielen Fällen nicht notwendig. Das Gelenk kann wieder eingerenkt werden und muss für die nächsten 7-10 Tage ruhig gestellt und nach Möglichkeit überhaupt nicht belastet werden. Für die Ruhigstellung kann z.B. eine Armschlinge verwendet werden. Verrenkungen dürfen nur von einem erfahrenen, speziell ausgebildeten Arzt behandelt werden. Der richtige Ansprechpartner für Einrenkungen ist der Sportarzt, oder der Orthopäde. Versuchen Sie niemals selbst ein verdrehtes Gelenk selbst wieder einzurenken. Ist ein Bänderriss vorhanden, oder ist die Gelenkkapsel stark beschädigt, so kann auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Vor allem Kniescheiben treten nicht immer von selbst in ihre ursprüngliche Position zurück. In solchen Fällen ist eine Operation oft der beste Weg.

Im Allgemeinen verläuft eine Verrenkung ohne Komplikationen. Nach dem Einrenken ist die Ruhigstellung des betroffenen Gelenkes jedoch sehr wichtig. Nur so kann eine Heilung begünstigt werden. Komplikationen sind nur zu erwarten, wenn z.B. ein Bänderriss, der aus der Verrenkung entstand, nicht erkannt und mitbehandelt wurde. Bei Operationen können umliegende Nerven verletzt werden. In seltenen Fällen kommt es dann zu Lähmungserscheinungen und zu Empfindungsstörungen. Häufig auftretende Verrenkungen können eine Überdehnung der Bänder verursachen, das zur Folge hat, dass das Gelenk immer wieder aus seiner Halterung springt, oft auch nach geringerer Belastung. Vor allem bei Kniescheiben Luxationen sollte man auf eine rasche Behandlung wert legen. Gelenke an den Beinen und Füßen tragen unser ganzes Gewicht und sind dementsprechend relativ stark beansprucht. Wird eine Kniescheiben Luxation nicht, oder unzureichend behandelt, kommt es im späteren Verlauf zu Fehlbelastungen, weil man das „kranke“ Bein automatisch schonen will. Somit wird jedoch das andere Bein praktisch doppelt belastet.

Verrenkungen vorbeugen? Nur bedingt möglich!

Verrenkungen kann man zwar nicht gezielt vorbeugen, doch eine starke und kräftige Muskulatur trägt viel dazu bei, Gelenke gesund zu erhalten. Dasselbe gilt auch für die Wirbelsäule. Unsere Rückenmuskulatur hat mitunter die Aufgabe, die Wirbelsäule fest einzubetten und so die Bandscheiben zu schonen. Eine schlaffe Rückenmuskulatur kann aber diese Aufgabe nicht erfüllen. Die Folgen sind Schäden an den Bandscheiben, häufig auftretender Hexenschuss etc. Sport und Bewegung allgemein stärken die Muskulatur und sorgen so für Stabilität und für gesunde Gelenke.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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