Das Analekzem – Entzündliche Haut am After
Bei einem Analekzem handelt es sich um eine Entzündung der Haut am After. Juckreiz, Nässen, Hautrötungen und Brennen verleiten viele Menschen dazu, Selbstmedikation zu betreiben, oder sich das Leben mit Feuchttüchern und feuchtem Toilettenpapier leichter zu machen. Ein Fehler, den man nicht machen sollte! Analekzem ist keine eigenständige Erkrankung, sondern treten die Beschwerden vielmehr begleitend auf. Erkrankungen, wie Hämorrhoidalbeschwerden, Allergien, oder Pilzinfektionen stehen häufig im Vordergrund. Erst daraus resultierend tritt Analekzem auf. Viele Menschen gehen aus Scham nicht rechtzeitig zum Arzt, um die Ursache von Juckreiz und Nässen abzuklären. Stattdessen gehen sie in die Apotheke und verlangen nach rezeptfreien Salben, oder im schlimmsten Fall kaufen sie Unmengen von Feuchttüchern und feuchtem Toilettenpapier. Man kann es nicht oft genug betonen, dass gerade bei Beschwerden im Analbereich eine rasche ärztliche Klärung sehr wichtig ist. Verschleppte Infektionen, oder Verletzungen am After, oder im Analkanal können zu schwerwiegenderen Erkrankungen führen. In diesem Fall ist Scham also völlig Fehl am Platz. Wird ein Analekzem nicht behandelt, kann sich die Entzündung bis in den Analkanal hineinziehen.
Das Analekzem hat unterschiedliche Ursachen
Analekzem kann unterschiedliche Ursachen haben. Häufig wird die Hautentzündung durch ein bestehendes Hämorrhoidalleiden verursacht, aber auch durch Pilzinfektionen, oder kann als allergische Reaktion auftreten. Das feucht-warme Milieu am After bildet den perfekten Nährboden für Analekzem. Übertriebene Hygiene, die Verwendung von Feuchttüchern und feuchtem, oder zu hartem Toilettenpapier tragen zur Linderung jedoch nichts Positives bei. Ganz im Gegenteil. Mit etwas Pech kann zusätzlich zum bestehenden Problem auch noch eine Allergie entwickeln, die in den meisten Fällen einen chronischen Verlauf nimmt. Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier enthalten Substanzen, die für die empfindliche Afterhaut besonders schlimm sind. Die Schleimhaut und die Afterhaut werden gereizt, der lindernde Kühleffekt bleibt nur für kurze Zeit erhalten, während dessen wird die Analhaut weiter geschädigt. Neurodermitis, oder Schuppenflechte (Psoriasis) in der Analfalte kommen als Ursache für Analekzem ebenfalls in Frage.
Hauptsymptome bei einer Erkrankung mit Analekzemen
Das Hauptsymptom bei Analekzem ist der quälende Juckreiz, der nicht zu lindern ist. Insbesondere nachts tritt dieser auf, an einen erholsamen Schlaf ist nicht zu denken. Man überlegt nur noch, wie man sich am besten kratzen kann, ohne sich dabei zu verletzen. Um die Symptome etwas zu lindern sollte der Analhygiene größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Reinigung sollte ausschließlich mit lauwarmem Wasser erfolgen. Verwenden Sie auf keinen Fall Feuchttücher, oder feuchtes Toilettenpapier. Alternativ zum Toilettenpapier empfiehlt sich die Waschung nach dem Stuhlgang. Weitere Symptome sind ein ständiges Feuchtgefühl in der Analfalte, sowie Hautrötungen.
Diagnose und Therapie eines Analekzems
Für eine Diagnose reichen in der Regel das typische Beschwerdebild und die detaillierte Beschreibung der Symptome. Eine Tastuntersuchung, sowie eine Rektoskopie geben Aufschluss über bestehende Erkrankungen, wie Hämorrhoidenleiden, oder eine Pilzinfektion. Zur Klärung, ob ein allergischer Analekzem vorhanden ist, kann ein Allergietest durchgeführt werden. Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache, denn es gilt zunächst, die Ursache zu bekämpfen. Bei Analekzemen, die stark nässen, kann man eine weiche Kompresse in die Analfalte legen, die die Feuchtigkeit aufsaugt. Der Analhygiene sollte man größte Aufmerksamkeit widmen. Am besten wäscht man die Analregion nur mit Wasser – eventuell einen weichen Lappen verwenden. Einmalwaschlappen sind ideal, um eine Re-Infektion zu vermeiden. Wer auf Seife und Lotion nicht verzichten möchte, sollte lieber etwas tiefer in die Tasche greifen und in der Apotheke Produkte kaufen, die frei von Duft- und Konservierungsstoffen sind. Spezielle Präparate eignen sich auch für die empfindlichen Schleimhäute. Fragen Sie Ihren Arzt, oder Apotheker. Im Rahmen einer Therapie kommen auch Kortisonhaltige Salben und Cremes zum Einsatz. Diese helfen dabei, die Entzündung rasch abklingen zu lassen. Anschließend werden meist Zinkpaste und fetthaltige Cremes, bzw. Salben verschrieben. Analekzem kann durch den Verzehr von scharf gewürztem Essen begünstigt werden. Der Verzicht auf scharfe Gewürze wirkt sich also positiv auf die Heilung aus.
Vorbeugung gegen ein Analekzem durch Behandlung der Grunderkrankungen
Wenn andere Erkrankungen die Ursache für den Analekzem sind, so steht es im Vordergrund, die Grunderkrankungen zu behandeln. Doch Sie können selbst auch einiges unternehmen, um Analekzem zu vermeiden. Nehmen Sie Abstand von Feuchttüchern und feuchtem Toilettenpapier. Die Reinigung nach dem Toilettengang sollte statt mit Toilettenpapier mit Wasser und einem weichen Lappen erfolgen. Achten Sie darauf, dass Sie die Analfalte trocken halten. Geben Sie Pilzen & Co. nicht die Chance, sich in der Analfalte zu verbreiten. Meiden Sie scharf gewürzte Speisen, verzichten Sie auf Seifen und Lotionen, die Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. Die Verwendung von Intimsprays sollte ebenfalls der Vergangenheit angehören.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung