Molybdän – Wichtiges Spurenelement aus vielen Enzymen
Molybdän zählt zu den essenziellen Spurenelementen und muss dem Körper täglich über die Nahrung zugeführt werden. Seit 1953 weiß man, dass Molybdän als Spurenelement für den Körper überaus wichtig ist. Molybdän ist für eine Reihe wichtiger Aufgaben im Körper zuständig und somit unverzichtbar. Molybdän ist, wie viele andere Mineralstoffe und Spurenelemente Bestandteil vieler Enzyme. In seiner Funktion, als Bestandteil einiger Enzyme sorgt Molybdän dafür, dass sich im Körper Harnsäure bildet, was ein Abbauprodukt unseres Stoffwechsels ist. Molybdän ist für einige Stoffwechselvorgänge im Körper verantwortlich. Molybdän wird aus der Nahrung über den Dünndarm aufgenommen. Für Mangelerscheinungen können also Störungen des Magen-Darm-Traktes als Ursache in Betracht gezogen werden, wobei die Aufnahme gestört ist. Molybdän ist auch für unser Immunsystem sehr wichtig, denn es hat eine bakteriostatische Wirkung, was so viel heißt, Molybdän hemmt das Wachstum bestimmter Bakterienarten. Zu den weiteren Aufgaben von Molybdän zählt auch die Beteiligung an der Herstellung von Erbsubstanzen DNS und RNS. Etwa 8-10mg Molybdän befindet sich im menschlichen Körper. Der empfohlene Tagesbedarf lässt sich über die normale Ernährung decken. Mangelerscheinungen sind daher äußerst selten.
Der tägliche Bedarf an Molybdän ist unabhängig vom Alter und Geschlecht
Mit einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung lässt sich der relativ geringe Tagesbedarf an Molybdän mühelos decken. Für Erwachsene liegt der empfohlene Tagesbedarf bei 50-100µg Molybdän. Bereits mit 100g Hühnerfleisch ist der Mittelwert erreicht. Außerdem enthalten zahlreiche weitere Nahrungsmittel das Spurenelement Molybdän ist relativ hoher Konzentration. Um den Bedarf nicht decken zu können, wäre also eine extrem einseitige Ernährung notwendig. Molybdän ist sowohl in pflanzlichen, als auch in tierischen Nahrungsmitteln enthalten, wobei der Molybdängehalt bei pflanzlichen Nahrungsmitteln deutlich von den Bodenverhältnissen abhängt. In folgenden Nahrungsmitteln ist Molybdän in relativ großer Menge enthalten:
- Hülsenfrüchte
- Sojamehl
- Rotkohl
- Milch- und Milchprodukte
- Kartoffeln
- Getreide und Getreideprodukte
- Innereien
- Hühnerfleisch
- Eier
- Naturreis
- Spinat
- Schweinefleisch
Molybdänmangel kommt so gut wie nie vor
Mit unserer täglichen Ernährung sind wir durchaus in der Lage, unseren Molybdänbedarf mühelos zu decken. Mangelerscheinungen sind daher praktisch auszuschließen. Nur besondere Umstände können einen Molybdänmangel hervorrufen. Dazu zählt künstliche Ernährung, die über eine längere Zeit hinaus durchgeführt wird. Eine zu hohe Kupferzufuhr kann ebenfalls zu Molybdänmangel führen, ebenso Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, wodurch die Aufnahme von Molybdän im Dünndarm verhindert, oder vermindert wird. Eine Mangelversorgung mit Molybdän äußert sich mit Symptomen, wie Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, und Nachtblindheit. Weitere Symptome können verringerte Produktion von Harnsäure sein, es können aber auch Herzrhythmusstörungen auftreten.
Je nach Ausprägung des Mangelzustandes können natürlich auch weitere Symptome auftreten, die sich in Kurzatmigkeit, Durchfall, Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Allergieneigung, Fruchtbarkeitsstörungen, sowie Wachstumsstörungen des Fötus während der Schwangerschaft, wenn Molybdänmangel in der Schwangerschaft auftritt. Molybdänmangel wird abhängig von den Ursachen behandelt. Im Vordergrund steht jedoch immer eine gute Versorgung mit Molybdän. Eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung ist wichtig. Nur so kann der Körper mit allen notwendigen und wichtigen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen lückenlos versorgt werden. Einseitige Ernährung, strenge Diäten, künstliche Ernährung und weitere Umstände können durchaus zu Molybdänmangel führen.
Molybdänüberschuss ist selten, kommt aber vor
Bei einer normalen Ernährung ist ein Molybdänüberschuss genau so wenig möglich, wie ein Molybdänmangel. Zu Beschwerden und zu einem deutlichen Molybdänüberschuss kommt es bei Menschen nur dann, wenn über längere Zeit unkontrolliert Molybdän in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt wird. Hier äußert sich der Überschuss in gichtähnlichen Beschwerden, und Durchfall. Die Therapie sieht eine Reduzierung der Molybdänzufuhr vor. Vergiftungserscheinungen wurden bei Menschen bisher nicht beobachtet. Ein Zuviel an Molybdän verursacht eine stark erhöhte Harnsäureproduktion im Körper. Der Zuviel an Harnsäure kann nicht schnell genug über die Nieren ausgeschieden werden. Hier kommt es zu den bereits erwähnten Beschwerden der Gicht. Bei Personen, die im Molybdänabbau, oder in Gießereien tätig sind, kann es durchaus zu Symptomen eines Molybdänüberschusses kommen. Nach Verminderung der Molybdänzufuhr verschwinden die Beschwerden nach relativ kurzer Zeit wieder.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung