Warzen – Lästige äußerliche Hauterhebung an Ellenbogen, Armen, Beinen und Co.
Die Hexe hat sie auf der Nase. Beim normalen Menschen sitzen sie an den Fingern, an den Füßen, am Ellenbogen, im Gesicht, an Armen und Beinen. Sie sind kleine, hässliche äußerliche Übel, lästige Hauterhebungen, die schon fast jedes Kind in Deutschland hatte. Früher ein Tabuthema, welches mit ungewöhnlichen Mitteln bekämpft wurde. Da wurde der Vollmond beschworen, mit ihm eine Nacktschnecke, die über die Warze laufen sollte. Kinder auf dem Lande kauften sie sich untereinander ab. Andere gingen zur Friedhofsmauer und warfen sich um Mitternacht einen Knochen über die linke Schulter, die nächsten haben sie besprochen, ihnen gut zugeredet – das alles, nur um Warzen zu bekämpfen.
Andere warteten einfach ab und wurden dafür sehr belohnt – die Warzen verschwanden, wie sie gekommen waren. Geduld ist aber vonnöten, es kann Jahre dauern. Bei schnellerem gewünschtem Erfolg muss man sich durch mindestens vierzig verschiedene Verfahren aus dem medizinischen Bereich kämpfen, um der Warze den Garaus zu machen. Dann gibt es auch noch einige Naturheilmittel, die durchaus hilfreich sein können. Woher kommt der Plagegeist, der eigentlich in den meisten seiner Formen relativ harmlos ist?
Entstehung von Warzen durch Viren – Auslöser Papilloma-Virus
Warzen werden durch Viren zum Wuchern gebracht: die Unterarten des Humanen Papilloma-Virus sind die Auslöser, von denen die Wissenschaft inzwischen mehr als neunzig Untertypen kennt. Warzen sind ansteckend, darüber weiß nicht jeder Mensch Bescheid. Wer an Warzen leidet, sollte aufpassen, dass sein Handtuch nicht von anderen benutzt wird. Hygiene muss groß geschrieben werden. Auch über Teppiche und Böden werden Warzen übertragen, was heißt, das wir immer Schuhe, Sandalen oder Turnschuhe tragen sollten. Genetische Dispositionen sind aber bei Warzeninfekte auch möglich.
Wie wird die Warze zur Warze? Die Viren gelangen durch kleine Verletzungen in die obere Schicht der Haut. Ob beim Schnitt in die Haut durch das Rasieren verursacht, kleinste Risse an Händen oder Füßen, in Druckstellen durch enges Schuhwerk – überall haben Warzenviren leichtes Spiel an offenen Hautstellen.
Warzen sind unter verschiedenen Erscheinungsbildern und dem Ort ihres Auftretens unterteilt:
- Stachelwarzen (eher gewöhnliche Warzen)
- Dornwarzen (wachsen eher dornenähnlich in die Tiefe der Haut – eher auf den Fußsohlen zu finden)
- Mosaikwarzen (Unterform der gewöhnlichen Warzen, das Erscheinungsbild ist anders)
- Flachwarzen (flaches Erscheinungsbild)
- Dellwarzen (Auslöser ein Verwandter des Pockenvirus – hellrotes Knötchen mit Delle – ebenfalls sehr ansteckend)
- Alterswarzen (Veränderungen im fortgeschrittenen Alter, bei Männern und Frauen zu finden)
- Feigwarzen (Wucherungen im Genital- und Analbereich – hier unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen)
Warzen fachgerecht behandeln – das kann getan werden
Die Behandlungsmethoden sind unterschiedlich und recht vielfältig. Der Vollmond hat ausgedient und die Schnecke muss auch nicht munter gemacht werden. Was man gar nicht machen sollte: selbst an der Warze herum schneiden. Warzen sind ansteckend und warten nur darauf, sich weiter zu verbreiten. Für alle Behandlungsarten gilt: Der Patient benötigt Geduld und sollte Disziplin beweisen, oder das richtige Warzenmittel verwenden.
Wird die Warze aufgelöst, d. h. der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Hornzellen wird zerstört, dauert der Prozess ein Weilchen und ist nicht schnell zu beenden. Es gibt Tinkturen, Creme, Lack oder Lösungen für die Lokaltherapeutika. Auch chirurgische Verfahren werden angewendet. Die Kältetherapie zählt eher als schweres Geschütz, auch Infrarotbestrahlung gehört dazu. Laserbestrahlungen sind ebenfalls geeignet, Warzen zum Rückzug zu zwingen. Keine der Therapien schließt einhundertprozentige Sicherheit aus, Rückfälle sind nie auszuschließen.
Wer sich eher der natürlichen Warzenbekämpfung widmen möchte, dem sei hier auch einiges notiert:
- Das Bestreichen mit Aloe-vera-Saft aus dem Reformhaus.
- Das mehrmalige Einreiben mit Rizinusöl oder mit Ringelblumen-Salbe.
- Bewährt hat sich auch: geschnittene Knoblauchzehe oder Zwiebel in dünnen Scheiben auf die betroffene Stelle, verklebt mit Heftpflaster. Den Vorgang mehrere Tage wiederholen.
- Ameisensäure aus der Apotheke: Warze betupfen und mit Mullbinde abdecken.
- Thuja (Lebensbaum) als Tinktur auf die Warze getupft und gleichzeitig als Medizin in Tropfenform einnehmen
Schutz vor Warzen: mit einfachen Mitteln gegen die Entstehung schützen
Schützen Sie sich vor Warzen – sie lieben es feucht!
Teilen sie nicht ihr Handtuch oder den Waschlappen mit ihrer Familie. Trocknen Sie sich in Schwimmbädern, Sportanlagen und Saunen gründlich die Füße ab. Tragen Sie Badeschuhe. Tragen Sie Schuhe in Hotelzimmern oder in anderen, von vielen Menschen viel belaufenen Räumen. Waschen Sie sich nach Behandlung ihrer Warzen die Hände. Ein starkes Immunsystem senkt das Risiko für eine Infektion. Bringen Sie ihre körpereigene Abwehr auf Vordermann.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung