Nagelerkrankungen – Krankheitsbedingte Risse oder Verformungen der Nägel
Die Erkrankungen der Nägel machen sich auf vielseitige Art bemerkbar. ES kann eine Verfärbung, eine Verformung auftreten. Aber die Nägel können auch dicker werden, Risse bekommen, sich ablösen oder eine Wachstumsstörung kann erscheinen. Bei jeder Person sind die Nägel ganz verschiedenartig. Die Nagel-Erkrankungen betreffen hauptsächlich das Nagelbett, die Hornplatte, und Nagelfalz.
Die erworbene oder angeborene Veränderung der Platte des Nagels sind die häufigsten Ursachen. In vielen Familien kommen Tüpfelnägel, Quer- oder Längsrillen oft vor. Ebenfalls sind, bei ererbten Krankheiten der Haut wie die Schuppenflechte meist die Nägel betroffen. Milchglasnägel, die trüb weiß sind, können sich bei inneren Organkrankheiten bilden. Zu Defekten des Nagelbereiches kann es ebenso bei Störungen des Stoffwechsels, nach Infektionen, bei einem Mangel an Vitaminen und nach einer Schwermetall-Vergiftung. Hier entstehen auf der Platte des Nagels deutlich weiße Querstreifen. Kennzeichen für eine allgemeine Erkrankung können quer verlaufende Rillen sein, beispielsweise eine Leberentzündung. Die Nagelfurchen wachsen nach der Heilung langsam heraus.
Nagelverformungen treten oft bei Personen die eine Herz- oder Lungenkrankheit haben, dabei reiben sich die Fingerendglieder auf und die Nägel verformen sich uhrglasig. Solche Veränderungen sind nicht rückgängig zu machen, auch wenn die Grundkrankheit geheilt ist. Nägel die brüchig sind, können in der Veranlagung liegen oder durch einen Vitaminmangel hervor gerufen werden. Aber sie können auch auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hindeuten oder sie treten nach Arbeiten mit Stoffen auf, die Fette entziehen.
Nagelerkrankungen vom Hautarzt behandeln lassen – das kann getan werden
Die Nagelplatte kann sich bei einer Schilddrüsenerkrankung oder bei Durchblutungsstörungen manchmal komplett vom Nagelbett ablösen. Selten können auch bestimmte Arzneien zum Nagelverlust führen.
Ein Warnsignal ist eine dunkle Verfärbung des Nagels. Hier kann ein Melanom vorliegen, welches sofort entfernt werden sollte. Bei einer Gallen- oder Lebererkrankung können sich die Nägel gelb verfärben.
Verändern sich die Nägel schmerzvoll, dann kann es meist an einer chronischen oder akuten Nagelpfalzinfektion liegen. Der Nagelfalz ist schmerzlich, rötlich und angeschwollen. Diese Entzündung kann durch eine bakterielle Staphylokokken-Infektion ausgelöst werden. Der Hefepilz Candida albicans ist der Erreger bei der chronischen Nagelfalzentzündung. Betroffene Personen sind zumeist welche, die sich oft mit kaltem Wasser betätigen. Zunächst schwillt dabei der Nagelfalz des Zeigefingers und Daumens an, die Nagelhaut löst sich und nun können Erreger und Fremdkörper eindringen.
Der Nagelpilz ist eine oft vorkommende Infektion des Nagels. Meistens beginnt diese Infektion seitlich am Rand des Nagels. Anfangs weist die Platte des Nagels einen weißen bis gelben Fleck auf, dieser vergrößert sich, bis die komplette Nagelplatte verfärbt ist. Im Folgenden entsteht eine Verhornung und die Nagelplatte löst sich zum Teil oder vollständig vom Nagelbett. Im extremen Fall kann der Nagel durch die Infektion komplett zerstört werden.
Nagelerkrankungen haben meist unterschiedliche Symptome und Ausprägungen
Die Symptome bei einer Erkrankung des Nagels können, Verformungen, Verhornungsschwierigkeiten, Verfärbungen, Ablösung der Nagelplatte oder eine Pilzinfektion sein. Des Weiteren können die Nägel brüchig werden, der Nagelfalz entzündet sich schmerzhaft oder sie entzündet sich chronisch.
Es kann eine Beeinflussung der erworbenen oder angeborenen Veränderung der Struktur des Nagels stattfinden. Wenn die Nägel weich, verformt und verfärbt sein sollten, muss man zuerst klären, ob eventuell eine andere Erkrankung vorliegt. Ist dies der Fall, muss diese zuerst behandelt werden. Bei brüchigen Nägeln wird durch Befragung und Untersuchung des Blutes dem Anlass nachgegangen. Mehrfache Nagelkürzung, alltägliche Sonnenblumenbäder und ständiges Einfetten der Nägel können bei brüchigen Nägeln helfen. Im Berufsleben kann das Tragen von Handschuhen nützlich sein.
Bei einer Infektion der Nagelfalz behandelt man diese, mit Antibiotika oder einem anderen antiviral wirkenden Medikament. Da Pilze die Feuchtigkeit mögen, muss eine Trockenhaltung der infizierten Nägel erfolgen. Das reicht im Allgemeinen allerdings nicht aus, deshalb sollte auch eine innere Behandlung mit einer geeigneten Arznei erfolgen. Wenn die Infektion nur am Rand des Nagels betroffen ist, kann schon die Verwendung eines pilzabtötenden Nagellackes ausreichen.
Um Erkrankungen der Nägel zu vermeiden, sollte man die Fuß- und Fingernägel möglichst kurz halten. Aber beim Schneiden sollte man darauf achtgeben, das die Nägel nur so kurz geschnitten werden, dass die Nägel nicht in die Haut einwachsen können. Der Grund für eingewachsene Nägel ist oft das falsche Schneiden. Auch ist es von Vorteil, wenn die Nägel nicht geschnitten, sondern gefeilt werden. Eine Verletzung der Nagelhaut sollte man unbedingt vermeiden. Diese sollte nie abgeschnitten werden. Diese kann man nach einem lauwarmen Seifenbad mit einem Kunststoffstäbchen entfernen. Empfehlenswert ist hierbei vorher einen Nagelhautentferner zu benutzen. Zudem sollte man es vermeiden, übermäßig Nagellack und Nagellackentferner zu gebrauchen.
Bei chronischen Druckschäden an den Zehennägeln sollte das Schuhwerk oft gewechselt werden.
Autoren & Experte: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung